PhV S-H: Philologen setzen hohe Erwartungen an die neue Landesregierung

    Langlet-Ruck fordert Schulartprofilierung bei gleichzeitiger Durchlässigkeit

    Der Philologenverband Schleswig-Holstein hat hohe Erwartungen an die voraussichtlich kommende Landesregierung aus CDU und Bündnis-Grünen. Das machte die Vorsitzende Barbara Langlet-Ruck deutlich: „Wir werden die Koalitionsverhandlungen mit großer Aufmerksamkeit verfolgen!“

    Im Einzelnen dringt der Phv Schleswig-Holstein auf die Weiterentwicklung eines modernen gegliederten Schulwesens der weiterführenden Schulen aus Gymnasium und Gemeinschaftsschule und berufsbezogenen Systemen. „Entscheidend ist für uns eine klare Profilierung der Schularten“, so die PhvVorsitzende, „die Eltern unserer Schülerinnen und Schüler müssen deutlich die Unterschiede in der inhaltlichen Ausrichtung der weiterführenden Schulen erkennen, damit sie eine kindgerechte Entscheidung treffen können.“

    Für die allgemeinbildenden Gymnasien sei eine breite und vertiefte Allgemeinbildung das entscheidende Merkmal. Dies sei die Basis für ein wissenschaftliches Studium, und dazu bedürfe es sehr gut ausgebildeter Fachlehrkräfte. Ebenso gut ausgebildete Fachlehrkräfte an den Gemeinschaftsschulen im Lande hätten hingegen den Auftrag, praxis- und berufsbezogen auszubilden. Den Forderungen der Handwerkskammer und des Unternehmerverbandes nach gleicher Wertschätzung von „Wissen“ und „Können“ sei hier in besonderer Weise Rechnung zu tragen.

    Der Philologenverband appelliert an die beiden Koalitionsparteien, die Durchlässigkeit zwischen den weiterführenden Schularten ernst zu nehmen. Auch sollte die Grundschulempfehlung endlich überarbeitet werden. „Hier muss das Kindeswohl im Vordergrund stehen!“ erklärte Barbara Langlet-Ruck.

    Handlungsbedarf sieht der Verband auch bei der Lehrkräftegewinnung in Schleswig-Holstein. Hierzu gehöre eine angemessene Bezahlung bei einer vertretbaren Stundenbelastung. „Die liegt bei den Gymnasiallehrkräften noch immer um zwei Wochenstunden höher als beispielsweise in Niedersachsen! Das ist nicht gerade werbewirksam“, so Langlet-Ruck.
    Auch bei der Fort- und Weiterbildung müsse das Land professioneller agieren: Die Ausgaben in der gewerblichen Wirtschaft für Fortbildung seien pro Beschäftigten im Bundesvergleich beispielsweise dreimal so hoch wie bei Lehrkräften.

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