bpv: Halbjahresbilanz – weniger Bürokratie an den Schulen bedeutet mehr Zeit für die Schülerinnen und Schüler!

    Der Blick in die Lehrerzimmer zum Halbjahr zeigt: Die bürokratische Arbeit ist für die Kolleginnen und Kollegen neben dem Kerngeschäft des Unterrichts eine große Zusatzbelastung. Der bpv unterstützt daher den von der Kultusministerin eingeschlagenen Weg zur Entbürokratisierung und fordert, diesen – insbesondere in Zeiten von Lehrkräftemangel – jetzt konsequent zu gehen.

    Eine Schulstunde dauert 45 Minuten – das bedeutet jedoch keineswegs 45 Minuten Unterricht. Bis die Lehrkraft von den Schülerinnen und Schüler die schriftlichen Leistungsnachweise zurückerhalten oder auch von allen das Geld für die Klassenlektüre eingesammelt hat, sind schnell die ersten paar Minuten wertvoller Unterrichtszeit verloren.

    Das Beispiel ist nur eines von vielen, das verdeutlicht, wie die Bürokratie an bayerischen Gymnasien und FOSBOS den Schulalltag ausbremst. Die Umsetzung der DSGVO in Form von Einverständniserklärungen oder die Organisation von Klassenfahrten inklusive Versicherungen sind weitere bürokratische Aufgaben, die Lehrkräfte neben ihrer eigentlichen Arbeit, dem Unterrichten, zu erledigen haben. Digitalisierung könnte an einigen Stellen helfen, an anderen braucht es dagegen zusätzliches Personal oder einen Zusammenschluss mehrerer Schulen, beispielsweise bei der Reiseplanung durch eine gemeinsam genutzte Reisestelle. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass entsprechende Signale und Anreize auch von offizieller Seite kommen.
    Fragt man in den bayerischen Lehrerzimmern, so bedeutet weniger Bürokratie ganz konkret für Lehrkräfte…

    … mehr Zeit für die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler.

    … mehr Zeit und Kapazitäten auch für umfangreichere Projekte.

    … mehr Zeit, kluge pädagogische Lösungen für Probleme, beispielsweise in einer Klassengemeinschaft, zu finden.

    Der bpv begrüßt daher die aktuell laufende Aktion des Kultusministeriums zur Entbürokratisierung im bayerischen Schulwesen sehr: „Die Projektgruppe ,Bürokratieabbau‘ hat bereits vor einigen Jahren ihre Arbeit aufgenommen, doch bisher ist davon wenig bei den Lehrkräften an Gymnasien und FOSBOS angekommen“, erklärt bpv-Vorsitzender Michael Schwägerl. „Dieses Mal haben wir ein gutes Gefühl, dass die direkt betroffenen ,Experten‘ an den Schulen mitgenommen werden. Packen wir es gemeinsam an, Frau Ministerin! Denn durch den Abbau von Bürokratie kann auch der Lehrerberuf in seiner Attraktivität gestärkt werden.“

    Der bpv (Bayerischer Philologenverband) ist die Vertretung der Lehrkräfte an Gymnasien und Beruflichen Oberschulen in Bayern.

     

    Für den Inhalt verantwortlich:

    Ulrike Schneider, Pressereferentin des bpv (presse@bpv.de; Mobil: 0172 8483399)

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