hphv: Erste Initiativen der neuen Landesregierung nach dem Regierungsstart erwartet

    Der Hessische Philologenverband (hphv) blickt gespannt auf die ersten Initiativen der neuen Landesregierung nach der Konstituierung des Landtages und der Ernennung des Kabinetts. Angesichts der großen Herausforderungen im Kultusbereich wünscht der hphv dem neuen Minister Armin Schwarz viel Erfolg bei der neuen Aufgabe und ein gutes Gespür für die dringenden Themen an den hessischen Schulen. „Armin Schwarz war bereits 10 Jahre bildungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, immer zu Gast bei unseren jährlichen Vertreterversammlungen und ist uns aus dieser Zeit noch gut bekannt“, so der hphv-Landesvorsitzende Volker Weigand.

    Mehr denn je sieht der hphv die Notwendigkeit seitens des Kultusministers, entschlossen zu handeln, dabei aber die Lehrerverbände stärker als bislang einzubeziehen. Diese wissen um den Berg von Problemen, die in den Schulen existieren. „In den vergangenen Jahren wurde zu oft darauf gesetzt, dass man die Herausforderungen wie beispielsweise Heterogenität, Ressourcenverteilung und Digitalisierung in den Schulen selbst am besten lösen kann“, so Weigand weiter. Dies ist aber nicht immer der Fall, oft führt dies z.B. zu Verteilungskonflikten, z.B. um zu knappe Stundenzuweisungen für Zusatzaufgaben wie im IT-Bereich.

    Als Initiativen der neuen Landesregierung erwartet der hphv , dass das Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen im Bereich Digitalisierung weitere wichtige Akzente setzt. Der Ausbau des neuen Schulfachs Digitale Welt ist bereits mit dem Koalitionsvertrag angekündigt, und bedarf nunmehr nach einer mehrjährigen Pilotphase der Konkretisierung. Interessant wird es, wie das Fach in die Stundentafel eingepasst wird, ob und wo Kürzungen bei anderen Fächern geplant sind. Die hessischen Philologen werden die dauerhafte Implementierung dieses Fachs auch insofern kritisch begleiten, dass andere Fächer darunter nicht leiden dürfen. Ohnehin ist bislang noch unklar, woher die Lehrkräfte kommen, die das Fach zukünftig unterrichten sollen.

    Wichtig ist es auch darauf hinzuweisen, dass es mit dem Ausbau der digitalen Infrastruktur nicht getan ist. Dieser Prozess läuft permanent weiter und erfordert kontinuierlich enorme Investitionen. Schnelles Internet und die Ausstattung mit Beamern, Smartboards und Programmen sowohl im Verwaltungsbereich als auch für die Durchführung des Unterrichts sind eine Selbstverständlichkeit und sollten zukünftig nicht mehr durch zeitraubende Konzepterstellungen und Anträge Ressourcen binden.

    Der hphv verweist hierbei allerdings auch auf die Entwicklung in einigen Ländern, zum Beispiel dem oft als Vorbild im Bildungsbereich titulierten Schweden, wo bereits wieder etwas Abstand vom „Wundermittel“ der Digitalisierung genommen wird. Der Unterricht wird eben nicht automatisch besser, nur weil man z. B. mehr Tablets verteilt. So konstatiert der Landesvorsitzende Weigand: „Guter Unterricht findet vor allem dann statt, wenn in ausreichender Zahl Lehrkräfte gut ausgebildet und angemessen bezahlt werden und sie mit dem Zugang zu Fortbildungen auch während der Unterrichtszeit ihre Professionalität erhalten können.“

    Hessischer Philologenverband e.V.

    Dr. Iris Schröder-Maiwald
    Geschäftsführerin / Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

    Nach oben