bpv zu Aussagen des Ministerpräsidenten: “Freiwilliges Aufstocken ist mit spürbaren Entlastungen möglich.”

    bpv-Vorsitzender Michael Schwägerl kommentiert die Aussagen von Ministerpräsident Markus Söder zum Öffentlichen Dienst im Münchner Merkur und zum freiwilligen Aufstocken der Teilzeit:

    „Auch wenn wir die Aussage des Ministerpräsidenten, Schulen, Polizei und Justiz von Stellenstreichungen auszunehmen, begrüßen: Stellenabbau im Öffentlichen Dienst sehen wir aktuell als schwieriges Signal, denn wir leben in Zeiten, in denen ein starker, handlungsfähiger Staat gefragt ist. Gut zu überlegen sind auch Eingriffe in bestehende, gesetzliche Regelungen zur Teilzeit, die einen Teil der Attraktivität des Öffentlichen Dienstes und damit auch des Lehrerberufs ausmachen.

    Richtig ist dagegen der Hinweis auf das Potenzial zur Lehrkräfte-Gewinnung durch freiwilliges Aufstocken der Teilzeit. Die vergangene Woche veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass die Teilzeitquote an allgemeinbildenden Schulen in Bayern mit 45,1 Prozent sogar noch höher liegt als der Bundesdurchschnitt mit 42,3 Prozent. Diese Zahlen überraschen uns nicht, dennoch betrachten wir sie mit großer Sorge. Viele Teilzeit-Lehrkräfte würden mehr Stunden unterrichten und Vollzeit-Lehrkräfte würden bei Vollzeit bleiben, wenn die Arbeitsbedingungen dies zuließen. Doch die Aufgaben neben dem Unterrichten haben in den letzten Jahren dermaßen zugenommen, dass für nicht wenige Teilzeit ein Selbstschutz vor Überlastung ist! Was wir daher brauchen, ist massive Entlastung statt neuer Belastung der Schulen: Bürokratie abbauen, Unterstützungskräfte einstellen und ein Stopp bei neuen Konzepten, Vorhaben und Projekten – zumal in Zeiten von Lehrermangel! Wenn die Arbeitsbedingungen stimmen, werden sich auch wieder mehr junge Menschen für diesen höchst sinnstiftenden Beruf entscheiden.”

    Nach oben