TPhV: Längere gemeinsame Schulzeit löst die Probleme nicht!

    „Wir brauchen jetzt keine neue Strukturdebatte, sondern wir brauchen eine Kultur des Förderns und Forderns!“, so Heike Schimke, Vorsitzende des Thüringer Philologenverbandes. Damit erteilt sie der Forderung des Thüringer Bildungsministers, Helmut Holter, nach einer längeren gemeinsamen Schulzeit eine klare Absage. „Die weiterführende Schule muss die richtige Schule für das jeweilige Kind sein. Eine Einheitsschule für alle hilft nicht weiter. Wäre dies so, müssten die Gesamtschulen und Gemeinschaftsschulen als ‘Leuchttürme’ aus den Ergebnissen der PISA-Studie herausragen. Das tun sie aber nicht!“, so Heike Schimke weiter.

    Die Kultur des Förderns und Forderns muss nach Auffassung der Thüringer Philologen bereits im Kindergarten einsetzen, mit einem verpflichtenden Jahr der gezielten Vorbereitung auf die Schule, vor allem mit gezielter Sprachförderung.

    In der Grundschule ist pädagogische Förderung von Anfang zu gewährleisten – mit entsprechendem unterstützendem Personal und ggf. der Einrichtung von Förderklassen. Ausreichend Zeit für das Üben von Lesen, Schreiben und Rechnen ist unerlässlich. Am Ende der Grundschulzeit muss eine verbindliche, auf der Leistung basierende Empfehlung für den Besuch der weiterführenden Schule erfolgen.

    Für die weiterführenden Schulen wird, unabhängig von der Schulart, benötigt:
    – eine gesunde Forderkultur – keine Erleichterungs- oder Spaßpädagogik;
    – Förderung von Anstrengungsbereitschaft und Fleiß beim Lernen;
    – Unterstützung der Schülerinnen und Schüler bei sprachlichem, pädagogischem und sonderpädagogischem Bedarf durch entsprechendes Unterstützungspersonal und Unterstützungsangebote.

    Heike Schimke: „Ja, es ist richtig: Bildung muss eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein. Es muss dringend das Geld zur Verfügung gestellt werden für Sanierungen, für Unterstützungspersonal und für die weitere Digitalisierung der Schulen. Ein Bildungspakt Deutschland mit der Sicherstellung genau dieses Bedarfs ist sinnvoll und wichtig.“

    Heike Schimke ist für Stellungnahmen zur längeren gemeinsamen Schulzeit unter der Telefonnummer
    01573-28 77 507 zu erreichen.

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