bpv zu PISA 2022: „Studien nur zu Kenntnis nehmen, reicht nicht!“

    bpv-Vorsitzender Michael Schwägerl sieht die Verschlechterung der PISA-Ergebnisse als deutliches Warnsignal: „Deutschland wurde – wie bereits in anderen Erhebungen wie dem IQB-Bildungstrend oder der IGLU-Studie – erneut eine Verschlechterung in den Kernkompetenzen attestiert. Daher wird es Zeit für eine echte Ursachenforschung! Studien nur zur Kenntnis zu nehmen, reicht nicht – genaues Hinschauen und Handeln sind das Gebot der Stunde!”

    Zwei Bereiche der PISA-Studie 2022 fallen besonders auf: Zum einen sieht der bpv-Vorsitzende in den Studienergebnissen den klaren Ruf nach einer Stärkung der Kernkompetenzen vor allem im Fach Deutsch: „Die weitere Abnahme der Lesekompetenz ist alarmierend! Denn gute Lesekompetenz ist Grundlage für eine erfolgreiche Schullaufbahn, für das spätere Berufsleben und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Es ist daher dringend notwendig, dass Grundschulen die Sprache Deutsch noch stärker in den Mittelpunkt rücken – gerade angesichts der zunehmenden Zahl von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund. In Bayern wäre es beispielsweise möglich, die Englischstunden in der dritten und vierten Klasse für Deutschunterricht zu verwenden.“

    Zum anderen stechen die Zahlen zur Handy- und Tablet-Nutzung an den Schulen hervor. 28 % der Schülerinnen und Schüler in Deutschland berichteten in der Befragung zum Mathematikunterricht von Ablenkungen durch digitale Geräte, und 27 % fühlten sich durch Mitschülerinnen und Mitschüler abgelenkt, die digitale Geräte nutzen. Schwägerl sieht daher die bpv-Forderung nach einem durchdachten Vorgehen bei der Digitalisierung an den Schulen bestätigt: „Zeitgemäßer Unterricht ist richtig und wichtig – wir wollen aber keine Digitalisierung um jeden Preis! Um Ablenkung durch digitale Geräte zu vermeiden, bedarf es alters- und zielgerechter Konzepte mit pädagogischem Mehrwert!”

    Abschließend hebt Schwägerl den Befragungszeitraum als besondere Zeit an den Schulen mit monatelangem Distanzunterricht hervor: „Bei der PISA-Studie 2022 handelt es sich um die niedrigsten Werte, die jemals im Rahmen der Studie gemessen wurden. Das ist natürlich besorgniserregend. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass in den Beobachtungszeitraum 2018 bis 2022 die pandemiebedingten Schulschließungen in Deutschland fallen. Auch deren Auswirkungen könnten das Ergebnis beeinflusst haben. Wir brauchen also weiterhin Ressourcen für fachliche Förderung einerseits und für die Begleitung und Betreuung der Schülerinnen und Schüler andererseits.“

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