Kongress „Fit und innovativ in der Schule. Gesund im Gymnasium.“ – Kurzbescheibungen der Impulsreferate und Workshopformate sowie Hintergründe zu den Referierenden

    Impulsreferat: Auf gesunde Lehrkräfte kommt es an: Aktuelle Forschungsbefunde zum beruflichen Wohlbefinden

    Lehrkräfte sind zentrale Akteure im Bildungssystem und tragen maßgeblich zur Qualität von Unterricht und Schule bei. Gleichzeitig werden sie immer wieder im Zusammenhang mit einem erhöhten beruflichen Beanspruchungserleben genannt. Dementsprechend hat das Thema Gesundheit von Lehrkräften in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und viele Forschungsarbeiten motiviert. Der Vortrag wird mit aktuellen Forschungsbefunden auf die folgenden Fragen eingehen: Was versteht man unter beruflichem Wohlbefinden, wie erkennt man Stress-Symptome und was wissen wir über das berufliche Wohlbefinden von Lehrkräften? Welche Faktoren tragen zum beruflichen Wohlbefinden bei? Welche Ansätze zur Prävention und Förderung mentaler Gesundheit und Wohlbefinden sind im beruflichen Kontext sinnvoll und wirksam? Antworten hierzu sind nicht nur für Lehrkräfte selbst, sondern auch für Schulleitungen, Verbände und politische Entscheidungsträger von hoher Relevanz.

    Frau Prof. Dr. Uta Klusmann;

    • Stellvertretende Leiterin der Abteilung Erziehungswissenschaft und Pädagogische Psychologie am IPN – Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik sowie Professorin an der Universität Kiel
    • Forschungsschwerpunkte: Entwicklung der professionellen Kompetenz von Lehrkräften und deren Effekten auf die berufliche Performanz; berufliches Wohlbefinden von Lehrkräften, seine Bedingungen und Konsequenzen

    Impulsreferat: Resilienz im Schulalltag: Wie Selbst- und Fremdfürsorge gelingen

    Für Schulen sind Herausforderungen und Belastungen spürbar gestiegen. Sie beeinträchtigen die Gesundheits- und Interaktionsqualität aller Akteure. Welche Stellschrauben stehen Ihnen für resilientes Unterrichtshandeln zur Verfügung, wenn Sie Rahmenbedingungen nicht verändern können? Wie können Sie als Lehrkräfte selbst einen guten und gesunden Umgang mit Stress finden? Dieser Vortrag verknüpft aktuelle (neuro-)psychologische Forschung mit praxistauglichen Strategien. Im Fokus stehen Selbst- und Fremdfürsorge sowie das Fördern der Selbstwirksamkeit. Auf diese Weise kann erlebte Hilflosigkeit überwunden und eine wachstumsorientierte Schulkultur etabliert werden: Warum nicht stark im Stress sein, wenn wir stark im Stress sind?

    Prof. Dr. Marcus Eckert;

    • Professor für Schul- und Entwicklungspsychologie und Leiter des Fachbereichs Psychologie an der APOLLON Hochschule Bremen
    • Forschungsschwerpunkte: Emotionsregulation, Stressbewältigung, Selbstregulation, Prokrastination und Motivation
    • Arbeitsschwerpunkt: Classroom Management, insbesondere der Umgang mit psychischen Störungsbildern (z.B. AD(H)S, Depression etc.) im Unterricht und schulischem Setting

    Workshop – Lehrkräfte in Bewegung: Bewegung im Lehr-Lernkontext

    Bewegung in Unterricht und Pause ist im Sinne des ganzheitlichen Lernens ein bewährtes Mittel, um das Lernen der Schülerinnen und Schüler auf motorischer, kognitiver, psychischer, motivationaler und affektiver Ebene zu fördern. Anliegen des Workshops ist es, Bewegung nun mit Blick auf die Bedürfnisse von Lehrkräften zu deklinieren und konkrete Ansätze zu erarbeiten, wie Bewegung nicht nur Eingang in den Fremdsprachenunterricht, sondern auch in den Berufsalltag von Lehrkräften finden kann. Ziel ist es, dass am Ende des Workshops die Teilnehmenden über die nötigen Kenntnisse und Anleitungen verfügen, um sich bewusst, differenziert und unter Berücksichtigung der eigenen Voraussetzungen sowie ggf. der Bedingungen in der Klasse ein individuelles Inventar an Routinen, Techniken, Methoden und Praktiken rund um den Aspekt Bewegung zusammenzustellen.

    Referentin:

    Laura Kersten, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Humboldt Universität zu Berlin, Institut für Romanistik; Schwerpunkt: Didaktik der romanischen Sprachen und Literaturen

    Workshop – Classroom Management: Psychische Störungsbilder im Unterricht – was kann Classroom Management leisten?

    Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die von psychischen Erkrankungen oder psychischen Auffälligkeiten betroffen sind, wächst. Allein während der Pandemie ist es zu einem deutlichen Anstieg von Depression, Sorgen, Angststörungen, Schwierigkeiten mit Impulskontrolle (z.B. AD(H)S), Traumafolgestörungen und Essstörungen gekommen. Zugleich sehen wir einen dramatischen Anstieg von Internet-Spielsucht. Diese Entwicklung hat einen deutlichen Einfluss auf das Miteinander, die Motivation, das Lernen und Wohlbefinden in Schule. In diesem Workshop werden praxistaugliche Möglichkeiten herausgearbeitet, die das Classroom Management bietet, um mit diesen Störungsbildern wertschätzend und konstruktiv im Unterricht umzugehen. Darüber hinaus erfahren Sie die wesentlichen Hintergründe ausgewählter Störungsbilder. Zugleich wird erarbeitet, wie Sie Schülerinnen und Schüler für den Umgang mit gesellschaftlichen Krisen wie Krieg, Inflation oder Klimawandel so stärken und ermutigen können, dass diese mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit Hilflosigkeit, Ängste und Sorgen auslösen.

    Referent:

    Prof. Dr. Marcus Eckert, Professor für Schul- und Entwicklungspsychologie und Leiter des Fachbereichs Psychologie an der APOLLON Hochschule Bremen; Schwerpunkte: Emotionsregulation, Stressbewältigung, Selbstregulation, Prokrastination und Motivation

    Workshop – Gesunde Ernährung für Lehrkräfte in der Schule

    Der Workshos vermittelt eine praktische Anleitung zur artgerechten Ernährung im Berufsalltag. Die Teilnehmenden erhalten einfache Tipps und Rezepte für alltagsgerechte und ausgewogene Mahlzeiten, die wenig Zeit in Anspruch nehmen. Hierbei werden Hauptmahlzeiten, aber auch passende Zwischenmahlzeiten besprochen. Fokus der Mahlzeiten ist eine ausreichende Energieversorgung, geringer Zuckeranteil und ausreichende Nährstoffzufuhr, um das Energielevel im Arbeitsalltag zu steigern und Erkrankungen vorzubeugen. Themen sind unter anderem das Einkaufsverhalten, Fertiggerichte und Mealprep, aber auch Bewegung und Entspannung. Die Teilnehmenden werden praktisch mit eingebunden und können Erfahrungen austauschen und individuelle Fragen stellen. Infomaterial wird ausgehändigt.

    Referentin:

    Josephine Danneberg, Ökotrophologin und Ernährungsberaterin aus dem Team von Ernährungsdoc Dr. Matthias Riedl, Medicum Hamburg (Europas größtes Fachzentrum für Diabetologie, Ernährungsmedizin und angrenzende Fachgebiete); Schwerpunkt: Ernährungsberatung

    Workshop – KI, KO oder OK? Resilienz im digitalen New Work: Wie wir Stress professionell erzeugen, regulieren und vermeiden

    Wir Menschen sind dafür gemacht, bestimmte Arten von Stress gut zu bewältigen; ja, in bestimmten Lebensbereichen brauchen wir sogar Stress für unsere gesunde Entwicklung. Aber, das gilt nicht für jegliche Form und insbesondere auch nicht für heutige Formen von Stress. In diesem Workshop befassen wir uns damit, wie wir die Stressoren der modernen Lebens- und Arbeits- und Ausbildungswelten adressieren und wie wir bei uns und bei anderen Resilienz, im besten Fall sogar Antifragilität aufbauen können.

    Referent:

    Prof. Matthias Spörrle, Professor für Wirtschaftspsychologie Universität Schloss Seeburg (Österreich); Schwerpunkte: Menschliche Entscheidungsprozesse in wirtschaftlichen Kontexten, Marktforschung, Meinungsforschung, Soziometrie , Resilienz

    Workshop – „Fit for voice“ – gut „gestimmt“ im Alltag, Arbeitsinstrument Stimme (Stimmtraining für Lehrkräfte)

    Ihre Stimme ist ein wichtiges Werkzeug in der pädagogischen Arbeit und wird beim Unterrichten täglich strapaziert. In kaum einem anderen Beruf ist eine so hohe Quantität und Qualität der Stimme erforderlich. Sie ist die Basis einer guten Lehrer-Schüler-Beziehung: Nonverbal werden im günstigsten Fall Kompetenz, Vertrauen und Autorität durch die Stimme transportiert. Nicht zuletzt sind Sie ein Sprachvorbild für die Kinder und Jugendlichen. Als Lehrende sind Sie darauf angewiesen, dauerhaft stimmlich gesund zu bleiben. Ungünstige akustische und raumklimatische Bedingungen in der Arbeitsumgebung sowie ein hohes Maß an psychischer Belastung bedeuten hohe Anforderungen im sprecherischen Berufsalltag. Schulalltag ist ein stimmlicher Kraftakt – auf den im Studium oder der Ausbildung häufig nur unzureichend vorbereitet wird. Als Lehrkraft stehen Sie im Mittelpunkt. Eine falsche Sprech- und Stimmtechnik wirkt sich unmittelbar auf Ihre individuelle sprecherische Wirkung und die Gestaltungsmöglichkeiten aus. Nachlassende Konzentration und Ermüdung der Lernenden sind eine mögliche Konsequenz. Schon kleinste stimmliche Veränderungen werden von den Schülerinnen und Schülern unbewusst wahrgenommen und interpretiert. Wird die Stimme langfristig überfordert, führt dies zu Stimmanstrengung, Heiserkeit und/oder Räusperzwang. Wer sich im Beruf stimmlich verausgabt, hat zudem nur noch geringe Reserven für den privaten „Stimm-Alltag“ zur Verfügung. Eine dauerhafte Heiserkeit logopädisch zu behandeln, ist zeitaufwendig und langwierig. Präventive sprecherzieherische Schulungen zur Förderung der stimmlichen Leistungsfähigkeit und Ausdruckskraft sind deshalb zielführend und berufsbegleitend zu empfehlen.

    Inhalte des Workshops:

    In diesem 90minütigen Workshop wird es um die praktische Beschäftigung mit den stimmlichen Herausforderungen im sprechberuflichen Alltag gehen. Im Fokus stehen die folgenden Aspekte: Was schadet der Stimmgesundheit, was ist förderlich? Wie bereite ich meine Stimme vor? Welche Faktoren beeinflussen die Stimmgebung und den sprecherischen Ausdruck? Vorgestellt werden stimmhygienische Maßnahmen für einen gesunden Umgang mit der Stimme, insbesondere bei Stress. Dabei werden grundlegende Aspekte eines bewussten Umganges mit der Sprechstimme sowie leicht umsetzbare Tipps für ihre Pflege während eines langen Unterrichtstages praktisch vermittelt. Gemeinsam werden grundlegende Übungen für ein körperlich-stimmliches Warming up vor den sprecherischen Leistungssituationen erprobt. Erfahrbar wird außerdem ein erster Einblick in den bewussten Umgang mit körperlicher Präsenz und stimmlichem Ausdruck. Im Mittelpunkt steht hier der Zusammenhang zwischen Körper (Haltung), Stimme und Atmung.

    Referentin:

    Kerstin Fahs, Stimmbildnerin, Sprechtherapeutin und Rhethoriktrainerin (Institut und Praxis für Stimme und Sprechen Berlin); Schwerpunkte; Akademisches Coaching für Menschen in Sprechberufen aus Wirtschaft, Schule, Kirche, Schauspiel

    Die Veranstaltung wird als Fortbildung akkreditiert und Teilnehmende bekommen eine Teilnahmebestätigung.

    Eine Anmeldung ist bis zum 15.02.24 über den nachfolgenden eveeno-Button oder über den folgenden Link möglich (Frühbucherrabatt bis 31.12.2023).

    powered by eveeno.de

    Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von eveeno.com zu laden.

    Inhalt laden

    Nach oben