PhV SH: Leistungsabfall im Fach Deutsch große Herausforderung für die Schulen

    Mit Besorgnis hat der Philologenverband Schleswig-Holstein auf den schulischen Leistungsabfall von Neuntklässlern im Fach Deutsch reagiert. Der Verband bezieht sich dabei auf den IQB – Bildungstrend 2022, der bundesweit die Leistungsentwicklung in den Fächern Deutsch und Englisch untersucht hat.

    „Auch wenn die Ergebnisse für Schleswig-Holstein leicht über dem Bundesdurchschnitt liegen, so ergibt sich doch ein Handlungsbedarf“, erklärte die Vorsitzende des P h v, Barbara Langlet-Ruck, die die Einschätzung des Hamburger Schulsenators Ties Rabe (S P D) teilte, der die bundesweit nachgewiesenen Verfehlungen der Mindestanforderungen für den Mittleren Schulabschluss in den Kompetenzen Lesen, Zuhören und Rechtschreibung (22 bis 34 %) auf zwei wesentliche Faktoren zurückführte. Zum einen sei dies der ungewöhnliche Anstieg der Zahl nicht-muttersprachlicher Schülerinnen und Schüler nach der Flüchtlingskrise 2015 sowie der ausgefallene Unterricht während der Pandemie. Dennoch sei auch der Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Katharina Günther-Wünsch, und dem hessischen Kultusminister Lorz (beide C DU) zuzustimmen, die den Leistungsabfall als „besorgniserregend“ sehen und einen „massiven Handlungsbedarf“ für die Schulen sehen.

    „Dies gilt für die Grundschulen genauso wie für die weiterführenden“, ergänzte Barbara Langlet-Ruck, „wir machen seit Längerem darauf aufmerksam, dass der Anteil des muttersprachlichen Unterrichts in nahezu jedem vergleichbaren Land der O E C D höher ist als in Deutschland!“ Sie plädierte daher für eine deutliche Ausweitung des Deutschunterrichts – quantitativ wie qualitativ, damit sich der Negativtrend in den Ergebnissen der Vergleichsstudien nicht fortsetzt.

    Der Philologenverband würdigt die relativ guten Ergebnisse im Fach Englisch, auch wenn diese teilweise zu Recht auf die Zunahmen außerunterrichtlicher Lerngelegenheiten zurückgeführt werden.

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