bpv: Von „umfangreichen Entlastungen“ kann an Gymnasien und FOSBOS keine Rede sein – Aussagen des Kultusministers im Faktencheck

    Der Bayerische Philologenverband (bpv) freut sich über die Anerkennung und den Dank des Kultusministers Michael Piazolo für die Arbeit aller Lehrkräfte in einer Pressemitteilung anlässlich des UNESCO-Welttags des Lehrers. Die Formulierung „umfangreiche Entlastungen“ und die aufgeführten Beispiele machen allerdings einen nüchternen Blick auf die Fakten notwendig.

    Inwieweit Schulleitungen durch die Erleichterungen bei Abfragen und Erhebungen schon jetzt spürbar entlastet wurden, sei dahingestellt. Aus Sicht der von uns vertretenen Lehrkräften an Gymnasien und FOSBOS kann jedoch von „umfangreichen Entlastungen“ keine Rede sein:

    • Die Abschaffung des „Amtlichen Schriftwesens“ betrifft uns nicht.
    • Die 21 Mio. Euro für Assistenzkräfte fließen in andere Schularten.
    • Die 400 zusätzlichen Verwaltungskräfte bedeuten im Schnitt nur sechs Wochenarbeitsstunden pro Schule mehr – ein guter erster, aber kleiner Schritt, der auf eine Fortsetzung wartet.
    • Zusätzliche Beförderungsmöglichkeiten wurden dieses Jahr an Gymnasien und FOSBOS nicht gewährt.
    • Und last not least: Bei nur zwei zusätzlichen Entlastungsstunden pro Schule für die neue Oberstufe – die auch nur in diesem Schuljahr vergeben werden können – ist der Begriff „umfangreiche Entlastung“ definitiv unpassend.

    Es sollte zudem nicht der Eindruck erweckt werden, es seien für das neue G9 bereits alle nötigen Lehrkräfte eingestellt. Das Gegenteil ist der Fall: Es müssen weiterhin Hunderte eingestellt werden. Und auch wenn das gelingt, werden nach aktuellen Prognosen 2025/26 dennoch Hunderte, wenn nicht weit über 1000 Lehrkräfte an den Gymnasien fehlen. Das zeigt: In Bayern bleibt bildungspolitisch auch nach der Landtagswahl einiges zu tun.

    Der bpv (Bayerischer Philologenverband) ist die Vertretung der Lehrkräfte an Gymnasien und Beruflichen Oberschulen in Bayern.

    Für den Inhalt verantwortlich:
    Ulrike Schneider, Pressereferentin des bpv (presse@bpv.de; Mobil: 0172 8483399)

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