PhV SH: Philologenverband fordert Rückkehr zum Staatsexamen für Lehramtsbewerber

    Barbara Langlet-Ruck: Bachelor-Master-Verfahren wird den Anforderungen am Gymnasium nicht gerecht!

    Die Lehrerausbildung nach dem Bachelor-Master-Verfahren war ein verhängnisvoller Fehlgriff. Mit dieser Einschätzung wandte sich der Philologenverband Schleswig-Holstein an die Öffentlichkeit. Anlass ist der außerordentliche Jahreskongress der Organisation in Rendsburg, wo Bildungsministerin Karin Prien Rede und Antwort steht und mit den Delegierten aus ca. 70 Schulen diskutiert.

    Den dringenden Wunsch nach Abkehr vom Bachelor-Master-Verfahren in der Lehrerbildung begründet die Vorsitzende des P h v Schleswig-Holstein, Barbara Langlet-Ruck, mit der Entwicklung hin zu einer Vernachlässigung der fachwissenschaftlichen Ausbildungsanteile durch die Studenten zugunsten einer zu großen Nachfrage nach pädagogischen und didaktischen Seminaren. „Diese sind wichtig“, so Langlet-Ruck, „gehören aber in die II. Ausbildungsphase. Sie können und dürfen im Studium nicht die Inanspruchnahme des fachlichen Angebots ersetzen!“ Diese Tendenz wirke sich für die jungen Lehrkräfte spätestens im Oberstufenunterricht verheerend aus, dies lasse sich an allen Schulfächern festmachen und schade der Reputation und der Berufszufriedenheit der jungen Kolleginnen und Kollegen gleichermaßen. „Umfangreiche und tiefgehende Kenntnisse sind unentbehrlich, wenn die Ziele des Gymnasiums, vertiefte Allgemeinbildung, Wissenschaftspropädeutik und Studierfähigkeit weiterhin gelten sollen!“ betonte die Verbandsvorsitzende.

    Aus dieser Erkenntnis, die zahlreiche Verbandsmitglieder aus Erfahrungen in ihren Schulen unterstreichen, ergibt sich für den Philologenverband die Notwendigkeit einer raschen und konsequenten Rück-kehr zum Staatsexamen, das eine wissenschaftliche Arbeit und eine staatlich beaufsichtigte mündliche Prüfung einschließt.

    Das gegenwärtige Verfahren, d. h. die Ansammlung von Scheinen, die in z. T. wahllos angehäuften Modulen erworben werden habe sich ebenso wenig bewährt wie die Erwartung, das Bachelor-Master-Verfahren führe zu einer Verkürzung des Studiums. „Das Gegenteil ist der Fall“, beklagte Barbara Langlet-Ruck im Einklang mit der Bundesvorsitzenden des Verbandes, Beide wiesen darauf hin, dass etliche Bundesländer nach wie vor das Staatsexamen als Studienabschluss bevorzugten.

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