PhV BW: Moderne Lehrkräftesuche – Gesucht wird der Null-Bock-Lehrer?

    Als Lehrer ist man ja seitens einer kleinen Minderheit von Schülern schon einiges an Dummdreistigkeit gewohnt, aber was das Kultusministerium in Stuttgart in dicken Lettern auf seine Lehrer-Werbeplakate schreibt, toppt jede Schülerbemerkung locker.

    Die Lehrkräfte, die trotz massiver Belastungen allwöchentlich mit Nacht- und Sonntagsarbeit ihr Bestes gaben, fühlen sich durch diese Kampagne nach Strich und Faden verhöhnt.

    Statt Hunderttausende Euro für provokative Werbung auszugeben, stünde es dem KM gut zu Gesicht, endlich die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte zu verbessern. Dann würde der Lehrerberuf auch wieder interessant genug für wirklich motivierte Studienanfänger. Statt wirbt das KM mit irreführenden Slogans Personen an, denen die Arbeit als Lehrkraft als „lockerer und entspannter Job“ verkauft wird. Das ist sie aber nicht: Der Lehrerberuf belegt einen Spitzenplatz bei der Burnout-Rate.

    Zu dieser Kampagne gibt’s nur einen Kommentar: „Null Bock auf Arbeit? — dann geh’ ins Kultusministerium! Da genügen hohle Sprüche!“

    Kein Wunder: Wenn der Intellekt nicht ausreicht, um die grundlegenden Probleme überhaupt zu begreifen, dann ist das Ignorieren der Probleme verbunden mit dumm-flotten Sprüchen natürlich die einzig mögliche Reaktion.

     

    Die Antwort des KM auf die desaströsen Umfrageergebnissen des VBE bei GMS-Lehrkräften spricht da ebenfalls Bände: Den massiven Hilferuf der Lehrkräfte aufgrund ihrer Überlastung kommentierte das KM u.a. mit: „…die Themen sind bekannt…“

     

    Statt unverschämter Sprüche sollte das Kultusministerium endlich beginnen, seine Hausaufgaben machen!

    Auffallen um jeden Preis? — das ist dem Kultusministerium mit diesem Schlag ins Gesicht aller Lehrkräfte gelungen. Es wird Zeit, dass im Kultusministerium endlich auch personelle Konsequenzen gezogen werden!

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