bpv: Jahreszeugnisse in Bayern – Notengebung hat sich gewandelt

    „Setzen, Note 6!“ – Dieser Umgang mit Noten prägt wohl das Bild, das manche noch heute von Notengebung in der Schule haben. Und fordern oftmals vorschnell deren Abschaffung. Doch die Notengebung hat sich gewandelt und ist deutlich vielfältiger geworden.

    Neben den sogenannten großen Leistungsnachweisen wie Schulaufgaben oder Tests fließen auch die kleinen Leistungsnachweise in die Zeugnisnote ein. Und diese sind vielfältig: Referate, Präsentationen, Projektarbeit, Stegreifaufgaben, angekündigte Kurzarbeiten, Unterrichtsbeiträge, Lesetagebücher, ja sogar erfolgreiche Wettbewerbsteilnahmen oder abgelegte Sprachzertifikate können Berücksichtigung finden und sind an so gut wie allen Gymnasien und FOSBOS bereits Realität.

    Bei alldem ist völlig unstrittig, dass Noten als Leistungsbewertung nur eine Form von Rückmeldung im Sinne einer guten Feedback-Kultur sein können. Eine kommentarlos gegebene Note ist nicht zeitgemäß – stattdessen muss diese auch als Anlass für Lernende und Lehrende gesehen werden, um über Lernprozesse ins Gespräch zu kommen.

    Eine Leistungsbewertung aber nur mit Blick auf den Lernprozess und nicht auch auf die Ergebnisse geht an der Realität vorbei, in der es eben auch auf das „Endprodukt“ ankommt.

    bpv-Vorsitzender Michael Schwägerl erklärt: „Eine ärztliche Diagnose muss stimmen, eine programmierte Software funktionieren, ein gefertigtes Auto fahren und ein gebautes Haus darf nicht einstürzen. Hier den Prozess in den Mittelpunkt zu stellen (gute Arbeitsatmosphäre, superschnelle Erledigung, „hat sich bemüht“ …) und das Endprodukt aus dem Blick zu verlieren, ist für uns als Gesellschaft der falsche Weg.“

    Zum Schuljahresabschluss wünscht Schwägerl den Schülerinnen und Schülern, den Kolleginnen und Kollegen sowie dem Schulpersonal Wochen zum Entspannen und Kraft-Tanken: „Nicht nur der Akku unserer Smartphones ist nach intensiver Nutzung leer – auch an den Schulen liegen arbeitsame Wochen mit vielen Aktionen und spannenden Projekten hinter uns, die allen Beteiligten Kraft gekostet haben. Ich wünsche Ihnen und euch, dass dieser persönliche Akku während der Sommerferien wieder voll aufgeladen werden kann – egal ob zuhause oder unterwegs.“

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