PhV BW: Vertreterversammlung und Jubiläum

    • Landesvorstand des Philologenverbands bei Vertreterversammlung im Amt bestätigt
    • Überzeugende Wiederwahl von Ralf Scholl als Vorsitzender, Karin Fetzner und Martina Scherer als Stellvertretende Vorsitzende und Martin Brenner als Schatzmeister
    • Philologenverband positioniert sich zu aktuellen bildungs- und berufspolitischen Themen
    • Hochkarätiger Festakt in Pforzheim anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Landesverbands der Gymnasiallehrkräfte in Baden-Württemberg

    Kontinuität in der Leitung des Philologenverbands Baden-Württemberg (PhV BW): Bei der Vertreterversammlung des Verbands der Gymnasiallehrkräfte am 13. und 14. Juli 2023 im CongressCentrum Pforzheim wurde der bisherige Landesvorstand überzeugend im Amt bestätigt. Der seit 2018 an der Spitze des PhV BW stehende Vorsitzende Ralf Scholl wurde mit einer großen Mehrheit der Stimmen wiedergewählt. „Ich freue mich sehr über dieses gute Ergebnis. Es stellt eine klare Bestätigung dar, dass der kraftvolle und umsichtige Einsatz für die Interessen der gymnasialen Lehrkräfte durch die Basis anerkannt und wertgeschätzt wird“, so der alte und neue PhV-Landesvorsitzende.

    Erneut zu Stellvertretenden Landesvorsitzenden kürten die rund 170 Delegierten Karin Fetzner und Martina Scherer. Karin Fetzner übt dieses Amt seit 2018, Martina Scherer seit 2021 aus. Als Schatzmeister wird weiterhin Martin Brenner fungieren, der seit 2018 für die Finanzen des Verbands zuständig ist und ebenfalls mit sehr hoher Zustimmung im Amt bestätigt wurde.

    In einer rund 90-minütigen Podiumsdiskussion mit den Bildungspolitischen Sprechern der Landtagsfraktionen wurden aktuelle Fragen, Themen und Probleme der Schulen und der Lehrkräfte beleuchtet. Thomas Poreski (Grüne), Dr. Alexander Becker (CDU), Dr. Stefan Fulst-Blei (SPD) und Dr. Timm Kern (FDP) diskutierten unter der Moderation von Claudia Grimm (Referentin für Vereinbarkeit für Familie und Beruf im PhV-Landesvorstand) u.a. über die Frage G8 oder G9, die Notwendigkeit einer stärkeren Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung, den Leistungsgedanken an den Schulen, den Lehrkräftemangel und die Belastungssituation der Lehrerinnen und Lehrer.

    Neben zahlreichen Anträgen zu aktuellen Themen wie z.B. der Absenkung des Klassenteilers, der Arbeitszeit der Lehrkräfte, der Entlastung von Schulleitungen und Lehrkräften, der IT-Betreuung an den Schulen, der Beförderungssituation von Gymnasiallehrkräften, dem Umgang mit KI an den Schulen und den Abiturprüfungen verabschiedeten die Teilnehmer der Vertreterversammlung noch zwei Resolutionen: Die erste thematisiert Vorschläge zur Verbesserung der Bildungsqualität, die zweite zeigt Wege zur Behebung des Lehrkräftemangels auf.

    Im Rahmen der Vertreterversammlung konnte der Philologenverband Baden-Württemberg sein 50-jähriges Bestehen als eingetragener Verein – als Landesverband Baden-Württemberg – mit einem hochkarätigen Festakt feiern. Grußworte sprachen die baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper, die Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbands (DPhV), Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, der Landesvorsitzende des Beamtenbunds Baden-Württemberg, Kai Rosenberger, und der Pforzheimer Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn.

    Die Festrede hielt die renommierte Bildungsjournalistin Heike Schmoll (Frankfurter Allgemeine Zeitung). Sie führte u.a. aus, dass der Abwärtstrend der baden-württembergischen Schüler im bundesweiten Leistungsvergleich schon seit über zehn Jahren deutlich sichtbar sei. Um diesen Abwärtstrend zu bremsen, brauche es die Wertschätzung von Leistung und einen langen Atem aller Beteiligten über viele Jahre und über Parteigrenzen hinweg. „Die schwächsten und die stärksten Gruppen der Schülerschaft brauchen deutlich mehr Förderung“, sagte sie, denn die Leistungsspitze in BW sei viel zu schmal.

    Schmoll ging auch auf die Probleme ein, die Eltern und Lehrer an den Grundschulen umtreiben. „Fremdsprachen sollten aus der Grundschule verschwinden“, sagte die Journalistin, stattdessen sei die Förderung der Schüler in der „Bildungssprache Deutsch“ vorrangig, auch im Hinblick auf ihr weiteres schulisches und berufliches Leben.

    Die früheren PhV-Landesvorsitzenden Karl-Anton Christoph, Volker Stich und Karl-Heinz Wurster wurden für ihren herausragenden Einsatz zu Ehrenvorsitzenden ernannt.
    Die Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbands (DPhV), Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, die lange Jahre auch im PhV BW gewirkt hatte, wurde mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet.

    Nach einem feierlichen Sektempfang und einem festlichen Abendessen brachte der Kabarettist Thomas Schreckenberger mit originellen Momentaufnahmen aus dem politischen und schulischen Kontext viel Witz und Spaß in den Saal. Musik, Tanz und gute Gespräche bildeten den Abschluss einer ganz besonderen Jubiläumsfeier.

    * * *

    An den Gymnasien des Landes Baden-Württemberg werden knapp 300.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Der Philologenverband Baden-Württemberg e.V. (PhV BW) vertritt mit über 9.000 im Verband organisierten Mitgliedern die Interessen der Lehrerinnen und Lehrer an den 462 öffentlichen und privaten Gymnasien des Landes.

    Im gymnasialen Bereich hat der Philologenverband BW sowohl im Hauptpersonalrat beim Kultusministerium als auch in allen vier Bezirkspersonalräten bei den Regierungspräsidien die Mehrheit und setzt sich dort für die Interessen der ca. 26.500 Lehrkräfte an den Gymnasien des Landes ein.

    Nach oben