Langlet-Ruck über die Kernfächer: „Defizite haben weitgehende Konsequenzen für die weiterführenden Schulen!“
Der Philologenverband Schleswig-Holstein sieht die Ergebnisse der jüngsten IGLU-Studie zu den Leistungen der Viertklässler in Deutschland mit großer Beunruhigung. „Es muss alle Verantwortlichen alarmieren, dass ein Viertel der Grundschülerinnen und –schüler in den vierten Klassen noch nicht richtig lesen kann“, erklärte die Vorsitzende des P h v Schleswig-Holstein, Barbara Langlet-Ruck. Mit den Erklärungen (Migrationshintergrund, Flüchtlingswelle) dürfe man sich aber nicht zufriedengeben. „Vielmehr legen die Studienergebnisse richtige Maßnahmen nahe. Eine wäre die Konzentration auf die Kernfächer Deutsch und Mathematik und damit eine spürbare Ausweitung der Stundenzahl in beiden Fächern.“
Dies bedeutet nach Überzeugung des Philologenverbands eine Abkehr vom oder zumindest eine Infragestellung des Englischunterrichts schon in der Grundschule. „Diese Stunden könnten und sollten konsequent für den Unterricht in Deutsch und Mathematik verwendet werden“, forderte Barbara Langlet-Ruck.
Der Philologenverband wies mit Nachdruck auf die Auswirkung unzureichender Kenntnisse und Fähigkeiten bei Viertklässlern hin. Diese beeinflussten zweifellos auch die späteren Leistungen in den weiterführenden Schulen und könnten zu einem – vermeidbaren – Scheitern von Schülerinnen und Schülern führen. Es gilt: „Jeder Mensch hat nur eine Bildungsbiographie! Deshalb halten wir es mit dem angelsächsischen Grundsatz `Back to the Basics`“, so Barbara Langlet-Ruck, die den Fächern wie Englisch und Informatik durchaus einen hohen Stellenwert beimaß, „aber eben nicht in der Grundschule!“