bpv: Umfrage zum Schulsport in Bayern: Besonders Sportstätten bereiten Sorgen

    An Bayerns weiterführenden Schulen ist es um den Zustand und die Nutzung der Sportstätten nicht gut bestellt. Das ergab eine Umfrage der Fachgruppe Sport des Bayerischen Philologenverbandes (bpv), an der sich rund 160 Sport-Fachleiter von unterschiedlichen Gymnasien und FOSBOS beteiligt haben. Die Folgen sind tiefgreifend für den Sportunterricht und für die nötige Bewegung der Kinder und Jugendlichen.

    Wie schwierig die Situation des Sportunterrichts an den weiterführenden Schulen ist, zeigen exemplarisch die Umfrageergebnisse zum Schwimmunterricht. Obwohl Schwimmen in allen Jahrgangsstufen im Lehrplan fest verankert ist, findet seine Durchführung nicht regelmäßig an allen Schulen statt. Schwimmen in den Jahrgangsstufen 5 und 6 noch 78 bzw. 70 Prozent der Schüler, nimmt dies ab der 7. Jahrgangsstufe rapide ab. In der gesamten Mittelstufe schwimmen nur noch unter 40 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Sportunterricht.  Einer der Hauptgründe liegt in den bei 44 Prozent der Schulen maroden oder fehlenden Schwimmbädern. Ein Notstand, der sich auch in der steigenden Nichtschwimmerquote in der Gesellschaft widerspiegelt.

    Zwar ist es generell um die Verfügbarkeit von Außensportanlagen mit 96 Prozent und von Sporthallen mit 89 Prozent an den Schulen deutlich besser bestellt, doch kann der Wert bei den Sporthallen nicht bestätigt werden: Nur 33 Prozent der Schulen können diese im aktuell laufenden Schuljahr ohne Einschränkungen nutzen. „Das ist ein alarmierendes Signal und behindert ein kontinuierliches und effektives Unterrichten. Wenn die Sporthalle nicht zur Verfügung steht, heißt das konkret: ausweichen in andere Räume und Orte, improvisieren, arbeiten unter erschwerten Bedingungen oder ein Ausfall des Sportunterrichts“, zeigt sich Len¬ka Schäfer, im bpv zuständig für das Fach Sport, sehr besorgt.

    Doch für Kinder und Jugendliche sei ein regelmäßiger Sportunterricht gerade nach den Pandemiejahren, in denen die Schülerinnen und Schüler unter Bewegungsmangel gelitten und die psychisch-soziale Probleme zugenommen haben, äußerst wichtig, weiß Schäfer und resümiert: „Die Schlüsse aus der Umfrage liegen auf der Hand: Die Schulen brauchen dringend intakte und nutzbare Sportstätten und Schwimmbäder, damit Sportunterricht regelmäßig durchgeführt werden kann. Hier sehen wir Sportlehrer die Schulträger und staatlichen Institutionen in der Pflicht, dies zu gewährleisten. Die Rolle des Sportunterrichts in der ganzheitlichen Bildung und in der Gesundheitserziehung darf nicht unterschätzt werden, steigert er doch die Aufmerksamkeit und Konzentration der Schülerinnen und Schüler im Schulalltag und fördert den Teamgeist.“

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