Der Deutsche Philologenverband Landesverband Berlin/Brandenburg begrüßt die im Koalitionsvertrag enthaltenen Regelungen bezüglich der Gymnasien

    Es war immer eine wichtige Forderung des Verbandes, den MSA am Gymnasium abzuschaffen. Das Bildungsziel am Gymnasium ist die allgemeine Hochschulreife (Abitur) und nicht der Mittlere Schulabschluss (MSA).

    Ohne MSA-Prüfung können sich die Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe besser auf das in der 11. Jahrgangsstufe beginnende Kurssystem und insbesondere auf die gewählten Leistungskurse vorbereiten, da im Gegensatz zu der ISS es an den Gymnasien keine 11. Jahrgangsstufe als Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe gibt.

    Mit der Versetzung in das Kurssystem der gymnasialen Oberstufe erhalten nun die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums automatisch den MSA-Abschluss.

    Die vorgeschlagene Änderung des Überganges von der Grundschule zum Gymnasium nach Brandenburger Modell als qualifizierten Zugang bei gleichzeitiger Abschaffung des Losverfahrens sowie der Probezeit bedeutet, dass die Aufnahme am Gymnasium nicht mehr der Beliebigkeit unterliegt, sondern der Leistung.

    Die Bemühungen zu einer bedarfsgerechten Lehrkräfteausstattung der Berliner Schulen und die Kürzung außerunterrichtlicher Tätigkeiten zur Entlastung der Lehrkräfte als Baustein zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen kann der Verband nur unterstützen.

    Dass das Fach Religion nun ein ordentliches Schulfach werden soll, das anstelle von Ethik gewählt werden kann und gleichzeitig qualifizierten Standards für die unterrichtenden Lehrkräfte ist im Rahmen der Wertevermittlung eine Verbesserung.

    Das Betriebspraktikum ist schon lange Bestandteil des Unterrichts an den Gymnasien. Die Einführung des WAT-Unterrichts am Gymnasium in der 9. Jahrgangsstufe unterstützt das Betriebspraktikum und stärkt den Bezug zur Berufswelt.

    Angesichts des Mangels an Schulraum sind der Versuch die Planungs- und Bauphasen zu straffen und die Vereinfachung der Mittelzuweisung der schulbaulichen Maßnahmen an die Bezirke und die Verbesserung der Zusammenarbeit der Schnittstellen zwischen äußeren und inneren Schulangelegenheiten ein wichtiger, richtiger und notwendiger Schritt.

    Die Landesvorsitzende Kathrin Wiencek: „Ausdrücklich begrüßenswert ist das Bekenntnis zum Gymnasium und dem qualitativen Ausbau der grundständigen Gymnasien.“

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