bpv: Unterrichtsausfall mit Beginn des neuen Schuljahrs wieder systematisch erfassen

    • Philologenverband NRW kritisiert politischen Streit um Ausfallstatistik
    • Zeit nutzen, um notwendige Optimierungen im System vorzunehmen
    • Belastungen für Lehrinnen und Lehrer müssen dringend reduziert werden

    Dass der Unterrichtsausfall in Nordrhein-Westfalen ein Problem ist, lässt sich nicht bestreiten. „Doch hilft uns jetzt nicht die Debatte um die Wiederaufnahme der statistischen Erfassung. Eine Statistik allein generiert keine Stellen oder gar Lehrkräfte“, sagt Sabine Mistler, Vorsitzende des nordrhein-westfälischen Philologenverbandes (PhV NRW). „Das Problem ist hinlänglich bekannt, es ist der eklatante Mangel von Lehrerinnen und Lehrern an bestimmten Schulen. Daran ändert auch in den nächsten Wochen die Wiederaufnahme der statistischen Erhebung nichts.“ Der PhV NRW plädiert deshalb dafür, die wegen der Coronapandemie ausgesetzte systematische Erfassung des Unterrichtsausfalls mit Beginn des Schuljahres 2023/24 wieder aufzunehmen.

    Wichtig aus Sicht des Philologenverbandes ist jetzt, die Zeit bis zum Beginn der Erfassung für Optimierungen der Statistik zu nutzen, um möglichst eine qualitativ-hochwertige Datenbasis zu erhalten, auf deren Grundlage Lehrermangel und Unterrichtsausfall in Nordrhein-Westfalen noch besser angegangen werden können. „Bisher werden beispielsweise die ausgefallenen Stunden überhaupt nicht in Relation gesetzt zu der Zahl der unbesetzten Stellen“, sagt Mistler. „Von daher hat die bisherige Statistik eine begrenzte Aussagekraft. Das zeigt, wie wenig zielführend die derzeitige Debatte ist.“

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