PhV SH fordert Zuständigkeit der Bildungsministerin von der Vorschulpädagogik bis zu Berufsausbildung bzw. Hochschulabschlüssen

    In der gegenwärtigen Diskussion über Vorstellungsverfahren, Sprachtests sowie fördernde und fordernde Folgemaßnahmen für Kinder mit Sprachdefiziten bezieht der Philologenverband Schleswig-Holstein klar Position für den Ansatz von Bildungsministerin Karin Prien. Diese hatte sich – nach dem Vorbild der Freien und Hansestadt Hamburg – für ein Vorstellungsverfahren ausgesprochen, das der dortige Schulsenator Ties Rabe seit Jahren mit Erfolg praktiziert. Danach werden alle viereinhalbjährigen Kinder auf Entwicklungsstand und Sprachfähigkeiten getestet. „Dass die Hamburger Grundschülerinnen und –schüler nach Klasse 4 bessere Mindeststandards in Deutsch und Mathematik aufweisen, wie der jüngste I Q B-Bericht nachweist, ist sicher a u c h, wenn auch vielleicht nicht nur auf diese bewährte Hamburger Praxis zurückzuführen“, erklärt die Vorsitzende des Philologenverbands, Barbara Langlet-Ruck. Sie weist in diesem Zusammenhang auf die langfristige Bedeutung der pädagogischen Frühdiagnostik für den späteren Unterricht in den weiterführenden Schulen hin.

    Der Philologenverband zeigt sich sehr beunruhigt über die abnehmenden Lesekompetenzen der schleswig-holsteinischen Viertklässler. „Diese Entwicklung lässt sich nicht nur mit der Corona-Pandemie oder dem Migrantenanteil unter den Grundschulkindern begründen; denn diese Erklärungen würden ja für die Hamburger Kinder in noch höherem Maße greifen“, ergänzt Barbara Langlet-Ruck, die für eine Zuständigkeit der Bildungsministerin für alle Phasen der Bildung plädiert: „Von der Vorschulpädagogik bis zur Berufsausbildung bzw. den Hochschulabschlüssen!“ Wichtig sei ein Mindestmaß an Einheitlichkeit bei der Einschulung schleswig-holsteinischer Kinder und das liegt in der Zuständigkeit der Bildungsministerin: „So werden schulische Erfolge ermöglicht, und so können Misserfolge und Vergeblichkeitserfahrungen weitgehend vermieden werden – in der Grundschule und beim Übergang in die weiterführenden Schulen“, so Barbara Langlet-Ruck.

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