Kopfschütteln beim PhV S-H über Karl-May-Entscheidung des Ravensburger Verlags – Langlet-Ruck: „Törichte Selbstzensur zu Lasten jugendlicher Leserinnen und Leser“

    Die Entscheidung des Ravensburger Verlags zur Entfernung eines Karl-May-Buches aus seinem Sortiment hat auch beim Philologenverband Schleswig-Holstein für Unverständnis und Kopfschütteln gesorgt. „Wir sehen hier eine törichte Selbstzensur des Verlages zu Lasten jugendlicher Leserinnen und Leser“, erklärte die Vorsitzende des P h v, Barbara Langlet-Ruck. Der Verband schließe sich daher den Vorbehalten an, die auch der frühere Vizekanzler Sigmar Gabriel (S P D) und Bildungsministerin und K M K-Präsidentin Karin Prien (C D U) artikuliert hatten.

    „Es ist Unsinn und ein Zeichen von Hysterie, die übersteigerter Political Correctness entspringt, Werke von Karl May aus ihrem historischen Kontext herauszureißen. Mit dem Vorwurfe des `Rassismus` ließen sich auch zahllose andere Schriftsteller früherer Epochen belegen, ohne dass man dem historischen Zusammenhang, der literarischen Aussage oder der Wirkungsabsicht der Texte gerecht würde“, hieß es von Seiten des Philologenverbandes. „Wir freuen uns über jede junge Leserin und jeden jungen Leser, wenn sie zum Buch greifen und sich darin verlieren. Da wirkt sich eine solche ängstliche, einknickende Verlagshaltung leider zu Lasten der lesebegeisterten Kinder und Jugendlichen aus“, bedauerte Barbara Langlet-Ruck. „Das schließt natürlich nicht aus, dass Unterrichtseinheiten über Diskriminierung – auch in literarischen Werken – sehr wohl ihren Platz in der Schule haben!“

    Nach oben