hphv: Abitur und Schulalltag: Eine Ausnahmesituation für Lehrkräfte

    Der Hessische Philologenverband fordert vom Kultusministerium zusätzliche finanzielle Mittel, damit die fälligen Vertretungen durch die Schulleitungen gewährleistet werden können.

    Aussagekräftige und an inhaltlicher Qualität orientierte Prüfungen müssen stets das Ziel im gymnasialen Finale sein. Dazu benötigen die Lehrkräfte Zeit, um konzentriert, ohne Druck korrigieren und prüfen zu können.  „20 Leistungskursklausuren beispielsweise lassen sich nicht einfach zum parallel laufenden pädagogischen Alltag, quasi nebenbei korrigieren“, gibt der Landesvorsitzende des Hessischen Philologenverbandes (hphv) Reinhard Schwab zu bedenken, „Abiturklausuren müssen in einem fest abgesteckten Zeitfenster erst- und zweitkorrigiert sowie mit schriftlichen  Gutachten versehen werden.

    Schulleitungen sind schlecht beraten, wenn sie auf diese Belastungsspitzen nicht entsprechend reagieren.“ Aus dem ministeriellen Katalog, der den Schulleitungen „Handlungsmöglichkeiten“ eröffnet, um Lehrkräfte in einer Phase der Arbeitsverdichtung nach den Osterferien zu unterstützen, spricht das Bemühen, diese Situation von höchster Stelle aus entschärfen zu wollen. „Es ist zu hoffen, dass Schulleitungen die ‚Optionen‘ dieses Kataloges ausschöpfen, dies käme sowohl Prüfern als auch Prüflingen zugute“, ergänzt Schwab.

    In der Praxis heißt das: keine Vertretung für ausfallende Stunden im Abiturjahrgang (sog. „Statt-Stunden“), keine sonstigen Vertretungsstunden sowie flexibel gewährte Korrekturtage.

    Im hessischen Landesabitur müssen die Abiturienten zentral vorgegebene schriftliche Aufgaben sowie mündliche Prüfungen, von Lehrkräften vor Ort erarbeitet, bewältigen. Den Auftakt bilden am kommenden Montag die Deutschklausuren im Grundkurs- und Leistungskursfach.

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