PhV R-P: Prioritäten richtig setzen: Konzentration auf nachhaltige Betreuung und Bildung auch für geflüchtete Kinder und Jugendliche, statt Ressourcenabfluss ins Prestige-Projekt “Schule der Zukunft”

    „Der Krieg gegen die Ukraine macht uns eines deutlich: Wir wollen helfen. Wir wollen gute Bildung auch für geflüchtete Kinder und Jugendliche an unseren Schulen, aber wir sind nach zwei Jahren Corona mit unserer Kraft fast am Ende.“ Mit diesen Worten appelliert die Landesvorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, Cornelia Schwartz, an die Landesregierung, finanziell umzusteuern, um gute Bildung auch für geflüchtete Kinder und Jugendliche zu ermöglichen. „Anstatt Finanzmittel in Höhe von 27 Millionen Euro für das Projekt ‚Schule der Zukunft’ aufzuwenden, obwohl noch niemand weiß, was genau man sich darunter vorstellen soll, sollten die drängendsten Probleme der Gegenwart gelöst werden. Jetzt Finanzen, Zeit und Energie durch ein publicity-wirksames Projekt mit ungewissem Ausgang zu binden, schwächt die Schule, statt sie zu stärken.“

    Der Philologenverband sieht weiterhin grundsätzliche Probleme im Bildungsbereich. Es kann nicht sein, dass Unterricht gerade in Mangelfächern weiterhin gekürzt laufen muss. Es kann nicht sein, dass die Klassen weiterhin mit teilweise 30 und über 30 Schülerinnen und Schülern viel zu groß sind. So funktioniert auch keine „Schule der Zukunft“. Aus diesem Grund plädiert der Philologenverband Rheinland-Pfalz für eine Konzentration auf das Notwendige und ein Aussetzen des Projekts „Schule der Zukunft“, bevor im April nun die Bewerbungsphase der Schulen für das Projekt beginnt. Stattdessen muss genau jetzt, nämlich vor Beginn der Planungsphase für die Neueinstellungen für das kommende Schuljahr, genügend Geld für eine gute Unterrichtsversorgung und kleinere Lerngruppen bereitgestellt werden.

    „Wenn derzeit“, so Schwartz weiter, „ukrainische Kinder und Jugendliche ihr Land verlassen müssen und zu uns fliehen, gilt es vorzusorgen. Die 27 Millionen Euro für eine ‚Schule der Zukunft‘ würden letztlich nur versickern.“

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