bpv: Noten haben ihren Wert für Schüler, Eltern und Lehrer

    Am Tag der Zwischenzeugnisvergabe sind alljährlich Ziffernnoten und Zeugnisse im Zentrum der Kritik. Michael Schwägerl, dessen Verband Lehrkräfte vornehmlich an Gymnasien und Beruflichen Oberschulen vertritt, nimmt dazu wie folgt Stellung: „Noten beruhen primär auf den tatsächlich erbrachten Leistungen. Ihre Aussagekraft bestätigt sich sogar über die Schulzeit hinaus. All das ist wissenschaftlich belegt. Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten vergeben Noten mit großer pädagogischer Verantwortung, nach reiflicher Überlegung und keineswegs nach Gutdünken. Die ungebrochen breite Akzeptanz von Ziffernnoten durch Schüler, Eltern und Lehrer hat ihren guten Grund: Sie geben kurze, prägnante Rückmeldungen über den aktuellen Lern-, Kompetenz- und Leistungsstand eines Schülers. Ihre Bedeutung als Orientierungs- und Feedback-Instrument ist auch und gerade in diesen durch die Corona-Pandemie belasteten Zeiten nicht von der Hand zu weisen.”

    Zudem sieht Schwägerl bei Worturteilen eine höhere Anfälligkeit für Fehlinterpreta­tionen als bei Ziffernnoten: „Manche Kinder und Eltern reden sich Formulierungen schön, andere bekommen grundlos einen Schrecken. Darüber hinaus sind Ziffernnoten auch ohne differenzierte Deutschkenntnisse klar zu verstehen, was angesichts der steigenden Anzahl von Schülern mit Migrationshintergrund von Vorteil ist.”

    Gleichzeitig warnt der bpv-Vorsitzende allerdings auch, die Aussagekraft von Noten überzustrapazieren: „Schülern und Eltern sollte dennoch immer auch klar sein: Noten vermögen kein allumfassendes und erst recht kein abschließendes Bild über einen Schüler zu zeichnen. Sie sind kein Werturteil über die Persönlichkeit eines Heranwach­senden.” Dies solle man sich als Eltern gerade dann bewusst machen, wenn die ein oder andere Note nicht wunschgemäß ausfalle, so Schwägerl abschließend.

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