- Konrektoren künftig auch an kleineren Real- und Hauptschulen
- PhV NRW: Alle Bildungsgänge verdienen Respekt und Anerkennung
- Schullandschaft muss vielfältig und durchlässig bleiben
Düsseldorf, 7. Februar 2022. Der Philologenverband Nordrhein-Westfalen (PhV NRW) begrüßt die Ankündigung der Landesregierung, dass es mit Beginn des Schuljahrs 2022/23 an allen Haupt- und Realschulen unabhängig von der Schülerzahl neben einer Schulleiterin oder einem Schulleiter auch eine Konrektorin oder einen Konrektor geben soll. Bisher war das nur an solchen Schulen der Fall, die von mehr als 180 Schülerinnen und Schülern besucht werden.
„Mit dieser Ankündigung werden nicht nur die Schulleitungen an den einzelnen Einrichtungen unterstützt, sondern Haupt- und Realschulen auch als wichtige Schulformen gestärkt“, sagt Sabine Mistler, Vorsitzende des PhV NRW. „Damit wird das vielgliedrige Schulsystem in Nordrhein-Westfalen insgesamt unterstützt. Wir halten diesen Schritt deshalb für längst überfällig und freuen uns über die Entscheidung.“
Der PhV NRW setzt sich seit vielen Jahren nicht nur für den Erhalt gymnasialer Bildung ein, die auf eine vertiefte und zeitgemäße Allgemeinbildung abzielt, sondern für den Erhalt eines vielfältigen Schulsystems. „Die unterschiedlichen Bildungsgänge in NRW verdienen Anerkennung und Respekt“, erklärt Mistler. „Eine Ausdünnung des differenzierten Schulangebots führt zu einer Aushöhlung gleichwertiger Bildungschancen in Stadt und Land.“
Kinder und Jugendliche müssen nach Auffassung des PhV NRW gemäß ihren Fähigkeiten, Neigungen und Begabungen gefördert werden. „Dazu gehört auch die Durchlässigkeit zwischen den Schulformen. Nur wenn sie gewährleistet ist, können Kinder und Jugendliche ihre Schullaufbahn erfolgreich durchlaufen“, sagt Mistler.
Für den PhV NRW gehören zu einer begabungsgerechten Bildung eindeutige und verbindliche Grundschulgutachten. Die Expertise der Grundschullehrkräfte ist vor dem Wechsel zu einer weiterführenden Schule wichtig und sollte ein entsprechend hohes Gewicht erhalten. Das Gymnasium soll als die Schulform bleiben, die auf ein Ziel ausgerichtet ist: der Vergabe der Allgemeinen Hochschulreife. Eine Ausweitung von Bildungsgängen am Gymnasium steht diesem Ziel entgegen.