Ist jetzt „Laufen lassen“ die Devise? bpv und LEV fordern mehr Ehrlichkeit von der Staatsregierung

    Mit Blick auf die steigenden Infektionszahlen und die vom Kultusminister erlassenen Quarantäneregeln fordern der Bayerische Philologenverband (bpv) und die Landes-Eltern-Vereinigung (LEV) mehr Ehrlichkeit von der Politik.

    Angesichts der starken Überlastung der Gesundheitsämter wird dort bereits jetzt in vielen Fällen keine Kontaktnachverfolgung mehr durchgeführt, schnelle, rechtzeitige Quarantäne-Entscheidungen können nicht mehr garantiert werden. bpv-Vorsitzender Michael Schwägerl fordert, dass sich die politischen Entscheidungsträger jetzt klar zu ihrem Corona-Kurs äußern sollten: „Wenn angesichts der Omikron-Welle ‚Laufen lassen‘ die politische Devise ist, um schneller in den endemischen Zustand zu kommen, dann sollte dies auch so benannt werden.“

    Infrage stellen die Philologen gemeinsam mit der LEV zudem, dass die angekündigte Ausweitung der PCR-Pooltests an weiterführenden Schulen tatsächlich durchgeführt werden kann. LEV-Vorsitzende Birgit Bretthauer richtet mit Blick auf die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante klare Worte an die Staatsregierung: „Man sollte Schülern, Lehrern und Eltern kein X für ein U vormachen: Die geplante Ausweitung der PCR-Pooltests für die 5. und 6. Jahrgangsstufe wird voraussichtlich entweder zu spät kommen oder organisatorisch nicht umsetzbar sein.“

    Da der Schulbereich bei PCR-Testungen nicht priorisiert wird und die Testkapazitäten bereits jetzt knapp sind, sei die angekündigte Maßnahme der Staatsregierung eine fragwürdige Aktion. Sie wecke falsche Hoffnungen auf mehr Sicherheit und sei zudem für die Sekretariate und Schulleitungen eine zusätzliche, organisatorische Mammut-Aufgabe, kritisieren die Verbandsvorsitzenden abschließend.

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