Zum internationalen Tag der Handschrift erinnert der Philologenverband Rheinland-Pfalz an die große Bedeutung der Handschrift für das Lernen. „Die Handschrift, und insbesondere die verbundene Schrift, ermöglicht uns das Lernen durch verschiedene Kanäle, den optischen, den motorischen und (beim Mitlautieren, also beim leisen, später oft nur gedachten Mitsprechen) auch den auditiven Lernkanal“, erläutert die Vorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, Cornelia Schwartz. „Der Einfluss der flüssigen und verbundenen Hand- bzw. Schreibschrift darf nicht unterschätzt werden: Sie bestimmt letztlich mit darüber, wie erfolgreich wir lernen können. Sie nutzt den motorischen und weitere Lernkanäle, und es ist wichtig, eine ganze Palette an Lernkanälen zur Verfügung zu haben: Niemand ist nur ein auditiver, niemand nur ein visueller, haptischer, kinästhetischer, motorischer, kognitiver oder kommunikativer Lerntyp. Wir alle lernen und verstärken das Lernen auf vielen verschiedenen Kanälen. Stützt man sich nur auf einen Kanal, dann wird das Lernen mühsamer, und es ist weniger nachhaltig. Für das schulische Lernen sollten daher so viele Optionen wie möglich offengehalten werden.“
„Nicht erst durch den pandemiebedingten Unterrichtsausfall sind im Hinblick auf das Schreiben gravierende Defizite deutlich geworden“, so Schwartz. „Daher ist es notwendig, dass das Bildungsministerium den weiterführenden Schulen für die fünften und sechsten Klassen pro Woche jeweils zwei Förderstunden pro Klasse zur Verfügung stellt, so dass hier ohne Stress, ohne Vorwürfe und ohne Zeitdruck geübt werden kann.“