PhV S-H: Sorge um Unterrichtsversorgung und Qualifikation der Lehrkräfte: Langlet-Ruck verweist auf bundesweite Umfrage

    Die Corona-Pandemie stellt für die Schulen in Deutschland eine langfristige Herausforderung beim Thema Unterrichtsversorgung dar. „Mit den bisher zur Verfügung gestellten Ressourcen dürften die Bildungsziele und die angestrebten Schulabschlüsse schwerer als bisher zu erreichen sein. Denn, es sollte doch außer Zweifel stehen, dass am Erhalt des Bildungsniveaus nicht gerührt werden darf“, erklärte die Vorsitzende des Philologenverbands Schleswig-Holstein nach einer Telefonkonferenz mit der Bundesvorsitzenden des Verbandes, Susanne Lin-Klitzing, und den Phv-Vorsitzenden der Länder Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

    Besonders beunruhigend stellt sich für den Philologenverband Schleswig-Holstein das Ergebnis einer Umfrage an den Schulen der erwähnten Länder dar. Danach geben 45 % der Lehrkräfte an schleswig-holsteinischen Gymnasien an, dass an ihrer Schule eine nicht ausreichende Zahl von Fachlehrkräften unterrichte. Die Zahl der „Quereinsteiger“ und Aushilfskräfte kann, so Barbara Langlet-Ruck, nicht das Bildungsniveau garantieren, das Gymnasien im Lande anstreben, um gerade während bzw. nach den Corona-Einschränkungen junge Menschen zu einem Abiturabschluss zu führen, der die Studierfähigkeit sicherstellt.

    Hierzu bedarf es laut Philologenverband Schleswig-Holstein einer verstärkten Neueinstellung junger, qualifiziert ausgebildeter Kolleginnen und Kollegen, die möglicherweise in den ersten Berufsjahren in einem Mentoringprogramm zusätzlich durch erfahrene Kollegiumsmitglieder begleitet würden und ein geringeres Stundendeputat erhalten müssten. „Der zunehmenden Entprofessionalisierung des Lehrerberufs müssen die Kultusministerinnen und –minister der Länder strategisch entgegenwirken“, forderte Barbara Langlet-Ruck.

    In Schleswig-Holstein sei zudem der vom Bildungsministerium zur Verfügung gestellte Vertretungsfond bereits seit dem Herbst 2021 ausgeschöpft, so dass nicht wenige Schulen in Krankheitsfällen improvisieren und die Unterrichtsversorgung notdürftig „mit Bordmitteln“ sicherstellen müssten, um den Erhalt des Bildungsniveaus zu sichern. „Es ist dringend erforderlich, den Beruf des Lehrers attraktiver zu machen“, schloss Langlet-Ruck.

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