„An uns Lehrkräften liegt es nicht, wenn es im Herbst und im Winter zu Einschränkungen im Präsenzunterricht kommt!“, so Heike Schimke, Vorsitzende des Thüringer Philologenverbandes. „Auch die Thüringer Lehrkräfte sind zu 90 Prozent geimpft.“
Die Corona-Inzidenzzahlen in Thüringen steigen seit Wochen an. Nach den Recherchen des mdr ist die Inzidenz bei den Fünf- bis 14-Jährigen die höchste – sie überschreitet teils die 1000er-Marke (Ilm-Kreis bei 1.072, im Kreis Sonneberg bei 1.212 und in Weimar bei 997 – Stand 02.11.2021).
„Wir Lehrkräfte sind uns unserer Verantwortung für die Absicherung des Unterrichts wohl bewusst. Die Impfquote liegt in unserer Berufsgruppe weit über dem Bundesdurchschnitt. Wir haben unseren Beitrag zur sicheren Schule geleistet“, so Heike Schimke weiter. „Wir Lehrkräfte erwarten endlich auch einen deutlichen Einsatz anderer Verantwortlicher, um den Unterricht tatsächlich abzusichern!“
Außer Testungen (ab Warnstufe 3 verpflichtend) und der Lüftungsempfehlung ist an den Schulen nichts passiert. Luftfilter? In den meisten Schulen Fehlanzeige. Plexiglasscheiben? Gibt es nicht. Handwaschbecken in jedem Raum? Nicht vorhanden.
Auch für den Hybridunterricht oder für den Unterricht von Schülern in Quarantäne sind viele Schulen nicht gut gerüstet. Es gibt zwar die Anbindung an die Thüringer Schulcloud. Diese ist bei Hybrid-unterricht jedoch nur hilfreich, wenn die Schüler, die zu Hause sind, den Unterricht streamen können. Dies scheitert jedoch an unzureichenden Internetkapazitäten und fehlendem W-LAN in allen Unterrichtsräumen. „Auch hier sind Lehrkräfte in Vorleistung gegangen. Sie haben sich digital weitergebildet und sich neue technische Geräte angeschafft (weil die Dienstgeräte weiter auf sich warten lassen). Nun ist es dennoch so, dass sie im Falle des Falles die doppelte Arbeit haben, weil es an der technischen Absicherung des Unterrichts hapert“, so Heike Schimke abschließend.