Zusammenfassung der Forderungen des Philologenverbands Baden-Württemberg zum Schutz der Schulen vor Corona

    • Für einen dauerhaften Präsenzunterricht müssen die Schulen so sicher wie irgend möglich gemacht werden. Die bisherigen Regelungen und Vorbereitungen reichen dafür nicht aus. Daten aus den anderen deutschen Bundesländern zeigen: Innerhalb von zwei bis drei Wochen nach Schulanfang steigen die Infektionen bei Schulkindern auf völlig inakzeptable Werte. In der von der Delta-Variante bestimmten vierten Welle sind die ungeimpften Kinder und Jugendlichen jetzt tatsächlich die Treiber der Pandemie.
    • Der PhV fordert deswegen alle Lehrkräfte, Eltern und Jugendlichen über 12 Jahren auf, sich impfen zu lassen, sofern nicht handfeste medizinische Gründe einer Impfung im Wege stehen. Die Immunisierung durch die Impfung ist das effektivste Mittel, um die Schulen zumindest für die Über-Zwölfjährigen problemlos und dauerhaft öffnen können.
    • Der PhV begrüßt schulische Impfaktionen und ermutigt, sie durchzuführen: Je mehr Über-Zwölfjährige geimpft sind, desto weniger Probleme wird es durch Corona im Schulbetrieb der weiterführenden Schulen geben.
    • Für Lehrkräfte sind ab Oktober Auffrischungsimpfungen notwendig (frühestens sechs Monate nach der zweiten Impfung), da sich die ersten Lehrkräfte ja ab der letzten Februarwoche erstimpfen lassen konnten.
    • Der PhV regt an, dass in der ersten Schulwoche ausnahmslos alle Lehrkräfte getestet werden, um die Sicherheit für alle Beteiligten zu erhöhen.
    • Der PhV kritisiert scharf die beabsichtigten, aber ungenügenden Maßnahmen für die Unter-Zwölfjährigen: Auch für diese ist eine dauerhafte medizinische Maskenpflicht notwendig.
    • Der PhV kritisiert, dass bei einem nachgewiesenen, positiven Fall in der Klasse lediglich fünf Schnelltests vorgesehen sind: Fünf PCR-Pooltests mit gleichzeitiger individueller Probenahme wären zielführender! (Wobei die individuellen Proben nur ausgewertet werden, wenn der Pooltest positiv ausfällt.) Mit PCR-Test werden Infektionen in der Klasse deutlich zuverlässiger und außerdem ein bis zwei Tage früher erkannt als mit Schnelltests.
    • Eine ein- bis zweitägige Quarantäne für die Sitznachbarn, bis der erste Pooltest bzw. im positiven Fall die individuellen Tests ausgewertet sind, wäre die richtige Quarantäne-Ergänzungsmaßnahme zu Beginn des Schuljahres.
    • Der PhV kritisiert hart die geizige Haltung von Land und kommunalen Schulträgern und befürchtet dadurch massive Verzögerungen bei der Anschaffung von Raumluftfiltern. Dass die Anschaffungen erst langsam an Fahrt gewinnen, ist ein Armutszeugnis und zeigt die Missachtung der Bildungs- und Sicherheitsbedürfnisse der Kinder und Jugendlichen durch die zuständigen Politiker.
    • Der PhV fordert, die 2. Tranche des Schulleiter-Entlastungsprogramms zum 1.1.2022 im Rahmen des nächsten Nachtragshaushalts umzusetzen. Aufgrund der Vielzahl an zusätzlichen Aufgaben, die die Schulleitungen während Corona schultern müssen, ist der Leidensdruck nicht mehr erträglich. Erste Schulleitungen haben ihr Amt bereits zum Schuljahreswechsel zurückgegeben.
    • Der PhV fordert die kommunalen Schulträger auf, den Zeitumfang der Schulsekretariatsstellen auskömmlich zu gestalten, ggf. zu erhöhen und dabei die im Zuge der Coronamaßnahmen notwendige Zusatzarbeit zu berücksichtigen (Ausstellung von Testnachweisen, Impfdokumentation der Kolleginnen und Kollegen usw.).
    Nach oben