PhV BW zur Pressemitteilung der Initiative „Bündnis G9-jetzt“ für ein Corona-Aufholjahr durch G9 an den Gymnasien

    · Philologenverband sieht sich durch Erfolg der Petition in seiner Forderung nach G9 bestätigt (gemeinsam mit Bündnis G9-jetzt)
    · PhV-Vorsitzender Ralf Scholl: „Politik darf den berechtigten Wunsch vieler Eltern, Schüler und Lehrkräfte nicht einfach vom Tisch wischen“
    · Ausgleich der coronabedingten Lerndefizite erfordert zusätzliche Lernzeit in einem neunjährigen Gymnasium

    Als einen „großen Erfolg“ bewertet der Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) die Tatsache, dass die Petition für ein Corona-Aufholjahr im G9-Modus (siehe: www.openpetition.de/!aufholjahr) nach nur fünf Wochen Laufzeit das Quorum von 21.000 Unterzeichnern überschritten hat. „Das ist ein deutliches und starkes Signal an die Landespolitik“, so der PhV-Vorsitzende Ralf Scholl. „Die große Resonanz, die diese Petition erfährt, zeigt, dass viele Eltern, Schüler und Lehrkräfte gerade auch aufgrund der entstandenen coronabedingten Lücken die sofortige Wahlmöglichkeit eines neunjährigen Gymnasiums wollen.“ Die Landesregierung müsse den darin zum Ausdruck gebrachten Wunsch nach einer Wahlmöglichkeit für G9 an den Gymnasien endlich ernst nehmen

    Der Philologenverband plädiert bereits seit langem für eine Wahlfreiheit zwischen G8 und G9, wobei das neunjährige Gymnasium die Regelform darstellen soll. Durch die Corona-Pandemie hat sich die Notwendigkeit für G9 noch einmal massiv erhöht. „Ein Corona-Aufholjahr durch einen sofortigen Umstieg auf G9 würde die Möglichkeit geben, die in der Zeit der Schulschließungen und des Fernlernens entstandenen Lücken und Defizite durch zusätzliche 12 Stunden Lernzeit in den nächsten drei Jahren solide zu schließen“, argumentiert Ralf Scholl.
    „Lernbrücken in den Ferien – für jeden Schüler nur in einem Fach – sind dafür keinesfalls ausreichend, und zusätzliche reguläre Stunden sind im G8 aufgrund der ohnehin schon sehr hohen zeitlichen Belastung der Schülerinnen und Schüler praktisch nicht unterzubringen.“
    Für leistungsstarke und motivierte Schüler soll aber nach Ansicht des Verbands der Gymnasiallehrkräfte weiterhin eine G8-Wahlmöglichkeit in Form „echter Schnellzugklassen“ weiter bestehen.

    Auch wenn das Sondierungspapier von Grünen und CDU dem neunjährigen Gymnasium eine Absage erteilt hat, wird der Philologenverband sich gemeinsam mit dem „Bündnis G9-jetzt“ weiter mit Nachdruck für G9 einsetzen.
    „Wir sind überzeugt, dass aus pädagogischer Sicht alles für die freie Wahl zwischen G9 und G8-Schnellzugklassen spricht“, erklärt der PhV-Vorsitzende. „Sehr viele Schüler würden von dem dadurch gewonnenen Jahr jetzt nach Corona enorm profitieren. Und in drei bis vier Jahren könnte dieses Corona-G9 dann mit minimalen Mehrkosten in ein echtes Mehrwert-G9 umgewandelt werden und Baden-Württemberg leistungsmäßig wieder an die Spitze aller Bundesländer bringen.“

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