Rücknahme der Öffnungsschritte am 22. März wegen der gefährlichen Entwicklung der Corona-Pandemie!
Sehr geehrter Herr Staatsminister,
die sich aktuell wieder zuspitzende Gefährdungslage aufgrund der Corona-Pandemie lässt aufhorchen. Die Inzidenzen steigen rapide, wir rauschen gerade in eine weitere Welle, die Prognosen für die nächsten Wochen sind überaus beunruhigend. Auch in den Schulen nehmen die gesundheitlichen Risiken enorm zu. Ansteckendere Varianten des Corona-Virus breiten sich aus, unter Jüngeren ist es vor allem die britische Virus-Mutante.
Auch wenn uns die negativen psychologischen und pädagogischen Folgen von Schulschließungen bewusst sind und Distanzunterricht immer das Mittel der zweiten Wahl ist, bleibt in der aktuellen Situation nur die Möglichkeit, den für Montag, 22. März geplanten Öffnungsschritt zurückzunehmen. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum erwartbaren Gewinn. Wir befürchten, dass sich dieser ohnehin in reiner ‚Kosmetik‘ erschöpfen dürfte und die Gefahr stark steigender Inzidenzen hingegen weitere Auswirkungen auf die Zeit nach den Ferien haben dürfte.
Unser dringender Appell lautet:
Nehmen Sie bitte Abstand von dieser Maßnahme, sie schadet mehr, als sie nutzt!
Weitere Öffnungsschritte nach den Osterferien ab dem 19. April – vorzugsweise mit Wechselunterricht – erscheinen uns erst dann vertretbar, wenn auch die Lehrkräfte der weiterführenden Schulen geimpft sind.
Wir fordern, keine weiteren Schulöffnungen ohne erste Impfung der Lehrkräfte!
Wenn der Präsenzunterricht derart systemrelevant ist, dann muss seitens der Politik nun geliefert werden, nämlich Impftermine für jedes Kollegium. Sinnvollerweise sollten dann in den gymnasialen Oberstufen auch alle Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahre mitgeimpft werden. So kann zügig die Zahl der Geimpften erhöht werden, was ein Schritt raus aus der Pandemie wäre.
Reinhard Schwab, Landesvorsitzender des Hessischen Philologenverbandes