Der Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen (PhV NW) begrüßt die mit der Schulmail vom 11. März 2021 angekündigten Schnelltests an Schulen als einen möglichen Beitrag zum Infektionsschutz. Aus Sicht des PhV NW bleiben aber noch zu viele Unklarheiten mit Blick auf die schulorganisatorische Umsetzung. „Wir brauchen praktikable Lösungen, die den Schulen nicht zusätzliche Belastungen aufbürden“, erklärt die Landesvorsitzende Sabine Mistler. Die Schulen benötigen zeitnah Klarheit und Rechtssicherheit, und sie dürfen nicht mit der Organisation und Durchführung der Schnelltests an Schulen zusätzlich belastet werden. „Lehrkräfte müssen sich in den kommenden Tagen der Ausweitung des Präsenzunterrichts auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Testungen sollten nur dann durchgeführt werden, wenn es eine klare und eindeutige Strategie gibt. Aktionismus bringt uns an dieser Stelle nicht weiter“, betont Sabine Mistler.
Für Verärgerung sorgt nach wie vor die Ungleichbehandlung der Lehrkräfte bei den Impfangeboten. Mit der in der Schulmail getroffenen Feststellung, dass an Schulen der Primarstufe von einem vergleichsweise niedrigeren Infektionsgeschehen auszugehen sei, stellt die Landesregierung die von ihr festgelegte Priorisierung der Lehrkräfte an Grundschulen selbst in Frage. „Das Testkonzept für die Schulen ist noch nicht ausgereift, und Impfangebote für Lehrkräfte an weiterführenden Schulen fehlen. Gleichzeitig kann eine Entspannung der pandemischen Lage bislang nicht festgestellt werden. Die Ausweitung des Präsenzunterrichts ab kommender Woche birgt zweifelsohne Risiken. Wir befürchten, dass hier der zweite Schritt vor dem ersten getan wird“, so Sabine Mistler abschließend.