In zeitlicher Nähe zu den Landtags- und Personalratswahlen in Rheinland-Pfalz liefert eine wissenschaftliche Studie mit dem Titel „Kognitive Homogenisierung, schulische Leistungen und soziale Bildungsungleichheit“ eindeutige Belege für die Richtigkeit der vom Philologenverband seit Jahrzehnten gegen alle ideologischen Widerstände verfochtenen Position einer klaren Überlegenheit des gegliederten Schulsystems. Erste Ergebnisse der Untersuchung wurden von den Online-Plattformen „News4teachers“ und „Deutsches Schulportal“ veröffentlicht. Ihnen zufolge haben die Bildungsforscher Prof. Dr. Hartmut Esser und Julian Seuring auf der breiten Datenbasis der „National Educational Panel Study“ (NEPS) unter anderem herausgefunden:
- Soziale Ungleichheiten werden durch eine Aufteilung der Kinder in verschiedene Schulformen nicht verstärkt.
- Strenger differenzierte Systeme lassen Schülerinnen und Schüler insgesamt ein höheres Leistungsniveau erreichen.
- Das auf purer Ideologie basierende Mantra, leistungsheterogene Lerngruppen führten zu größeren Bildungserfolgen, ist klar widerlegt.
- Je strenger der Wechsel von der Grundschule an die weiterführende Schule an Leistungskriterien geknüpft wird, desto höher fallen die durchschnittlichen Leistungen der Schülerinnen und Schüler in den siebten Klassen aus.
- Gerade leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler profitieren von einer strikten Leistungsdifferenzierung.
Die Landesvorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, Cornelia Schwartz, nimmt die eindeutigen Ergebnisse der Studie zum Anlass für einen klaren Appell an die Bildungspolitik: „Die von den Bildungsforschern Esser und Seuring zutage geförderten Ergebnisse müssen dringend beherzigt und alte aus den 70er Jahren stammende Wunschphantasien, die nun über Jahrzehnte das politische Handeln geprägt haben, zum Wohle der uns anvertrauten Kinder abgelegt werden. Gleichzeitig mit der Abkehr von überkommener Sozialromantik müssen endlich die Probleme an den Schulen gelöst werden. Der Philologenverband Rheinland-Pfalz erwartet daher in den nächsten Tagen ein klares Bekenntnis der politisch Verantwortlichen zum gegliederten Schulsystem, das auf starken Realschulen plus, Gymnasien, Integrierten Gesamtschulen und dem berufsbildenden Sektor basiert.“
Konkret fordert der Philologenverband Rheinland-Pfalz auf der Grundlage der wissenschaftlich ausgewerteten Datenbasis des NEPS:
- Das Prinzip der Leistungsorientierung muss in der Bildungspolitik wieder eine deutliche Wertschätzung erfahren.
- Die systematische Benachteiligung gymnasialer Bildungsgänge an Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen muss aufhören. Dies beinhaltet das Ende einer planungslosen Schaffung teurer und überflüssiger Oberstufenstandorte, die sich gegenseitig Konkurrenz machen.
- Die konstruktive Rolle leistungshomogener Lerngruppen muss anerkannt und organisatorisch entsprechend unterstützt werden.
- Nachdem die Bedeutung der verbindlichen Grundschulempfehlung gerade für Kinder aus sozial schwächeren Familien nun als wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis gilt, muss diese unverzüglich aus sozial- und bildungspolitischen Gründen wieder eingeführt werden. Wer sich „Bildungsgerechtigkeit“ auf die Fahnen schreibt und sich dennoch der verbindlichen Grundschulempfehlung verschließt, geht in die Irre.