PhV S-H: Abiturienten nicht verunsichern! – Jens Finger: Handlungsbedarf in den Fächern Englisch und Sport

    Die Corona-Epidemie hat Auswirkungen auf die Abiturprüfungen in Schleswig-Holstein. Dies liegt an den mittlerweile mehrwöchigen Unterrichtsausfällen, die nur sehr eingeschränkt durch sogenannten Fernunterricht kompensiert werden konnten und den diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten wertvolle, der Prüfungsvorbereitung dienliche Unterrichtsstunden vorenthielten. „Die Bildungsministerin und ihre Verwaltung bemühen sich durchaus darum, die Nachteile für die Betroffenen gering zu halten und gegebenenfalls auch zu kompensieren“, erklärte der Vorsitzende des P h v, Jens Finger, „doch gibt es in bestimmten Fächern Unmut und Handlungsbedarf“.

    Finger führte hierbei die Fächer Englisch und Sport an. Zur Abiturprüfung im Fach Englisch gehört eine „Sprechprüfung“, die 20 % der Gesamtnote in diesem Prüfungsfach ausmacht. Im Dezember und im Januar haben die Gymnasien und die Gemeinschaftsschulen hierzu „Vorprüfungen“ durchgeführt. Der Vorschlag des Ministeriums, wegen der ausgefallenen Unterrichtsstunden die diesjährigen Abitur-Sprechprüfungen auf eine freiwillige Basis zu stellen und den Schülerinnen und Schülern einen Verzicht und stattdessen das Einbringen der Note aus den „Vorprüfungen“ in die Gesamtleistung zu ermöglichen, hält der Philologenverband „für eine unglückliche Idee“. Die Schülerinnen und Schüler seien unter der Voraussetzung in die „Vorprüfung“ gegangen, diese habe nur Übungs- und Vorbereitungscharakter, und seien nun entsprechend verunsichert. „Hier muss eine klare Regelung für alle Prüflinge im Fach Englisch geschaffen werden“, forderte Jens Finger, der auch auf die Forderung seines Verbandes hinwies, die Sprechprüfung in Schleswig-Holstein komplett abzuschaffen: „Sie ist angesichts ihrer Kürze (ca. 10 Minuten pro Prüfling) wenig aussagestark, ist gekennzeichnet durch ein Missverhältnis von Vorbereitung und Ertrag und existiert im Übrigen in vergleichbaren Bundesländern überhaupt nicht“, so der Verband.

    Ähnlich unbefriedigend stellt sich die Lage im Fach Sport dar. Die Vorbereitungen, also das Training in einigen sportlichen Disziplinen, ist derzeit aufgrund der Hallenschließungen nicht oder nur eingeschränkt möglich. „Dies führt zu Leistungsminderungen im sportpraktischen Teil der Prüfungen“, bemängelte Jens Finger. Hier müssten schülerfreundliche Regelungen für diejenigen Abiturientinnen und Abiturienten gefunden werden, die sich für das Sport-Profil entschieden hätten.

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