PhV S-H: 7 Forderungen für ein erfolgreiches Schuljahr unter Corona-Bedingungen

    Finger: Bildungsanspruch und Gesundheitsschutz in Einklang bringen!

    Im Interesse aller Schülerinnen und Schüler sowie aller Lehrkräfte muss das Schuljahr 2020 / 21 ein Erfolg werden! Unter diesem Motto erhob der Philologenverband Schleswig-Holstein eine Reihe von Forderungen, die das Ziel verfolgen, Bildungsanspruch und Gesundheitsschutz in Einklang zu bringen, so der Vorsitzende des Verbandes, Jens Finger. Dabei unterstützt der Verband die bereits getroffenen Maßnahmen der Bildungsministerin und der regionalen Schulträger, hält diese aber nicht in allen Fällen für ausreichend. Ergänzend stellt der Verband deshalb sieben Forderungen für ein erfolgreiches Schuljahr unter Corona-Bedingungen:

    (1)  Schulträger und örtliche Gesundheitsämter müssen gemeinsam mit den Verantwortlichen der jeweiligen Schule (Schulleiter, Eltern- und Schülervertreter) Maßnahmen des Gesundheitsschutzes und des Hygieneplans überprüfen, bewerten und gegebenenfalls Veränderungen veranlassen! Unerlässlich sind in diesem Zusammenhang Luftreinigungskonzepte.

    (2)  Freiwillige Corona-Testungen sollten für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler angeboten werden!

    (3)  Der Präsenzunterricht hat unbedingt Vorrang vor digitaler Kommunikation bzw. dem sogenannten Fernunterricht. Dessen ungeachtet bedarf es bei ungünstiger Infektionslage eines geeigneten und datenschutzkonformen Konzepts, um – phasenweise und in bestimmten Fächern – Fernunterricht zu ermöglichen.

    (4)  Eine Reduzierung der Klassengröße und der Lerngruppen in Kursen ist unbedingt nötig, wobei einzustellende Vertretungslehrkräfte über die notwendige Qualifikation verfügen müssen. Die Qualität der Bildungsstandards darf nicht gesenkt werden, außerunterrichtliche Veranstaltungen können und sollten in diesem Schuljahr auf ein notwendiges Minimum reduziert werden.

    (5)  Die Einführung digitaler Sprechstunden dient der regelmäßigen Kommunikation zwischen Lehrkräften, Eltern und Schülerschaft und sollte mit einer Reduktion des in Schleswig-Holstein recht hohen Unterrichtsdeputats um eine Stunde einhergehen.

    (6)  Die Herausforderungen unter den gegenwärtigen Corona-Bedingungen sind nicht ohne eine spürbare Einstellung von Vertretungslehrkräften zu bewältigen.

    (7)  Die Qualität der Lehrerausbildung darf nicht beschnitten werden: Die Schulpraktika als Teil der Lehrerausbildung der ersten Phase dürfen den Corona-Beschränkungen nicht zum Opfer fallen. Eine Verlängerung des Referendariats auf zwei Jahre (wie in etlichen anderen Bundesländern) ist anzustreben!

    Der Philologenverband kündigte an, diese Forderungen für ein erfolgreiches Schuljahr unter Corona-Bedingungen zur Grundlage von Verhandlungen mit der Bildungsministerin und den Landtagsfraktionen zu machen.

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