Dr. Teresa Eichelmann, Personalrätin in Sachsen, und sie vertritt die Interessen der Frauen im Philologenverband Sachsen.
von Teresa Eichelmann
Unter der Leitung von Gabriela Kasigkeit tagte die Arbeitsgemeinschaft der Frauen im Deutschen Philologenverband im Frühjahr in Bremen. Die Frühjahrstagung der AG Frauen im DPhV firmierte unter dem Titel „Effektive Teamkommunikation und Führung“, thematisierte darüber hinaus aktuelle personalrechtliche sowie berufs- und bildungspolitische Themen und nahm den Vertretertag des DPhV im November 2025 in den Blick.
Gabriela Kasigkeit leitet die AG Frauen im DPhV und ist Mitglied des Geschäftsführenden Bundesvorstands (Credit: Gawrisch)
Nach der meist langen Anreise trafen sich die Vertreterinnen der Landesverbände am Donnerstag zunächst in der Kunsthalle der Stadt Bremen. Um sich auf den Vortrag mit Workshop am folgenden Tag vorzubereiten, nahmen die Frauen an einer Führung durch die Ausstellungsräume teil, die besonderes Augenmerk auf Selbstbildnisse und Porträts verschiedener Künstlerinnen und Künstler legte. Um den Blick auf die Person zu schärfen, sich mit dem Gegenüber auseinanderzusetzen und gleichzeitig das Wir-Gefühl zu stärken, zeichneten sich die Frauen gegenseitig unter Verwendung intuitiver Techniken. Dieser unterhaltsame Exkurs trug zu der immer herzlichen und aufgeschlossenen Atmosphäre in der Arbeitsgruppe bei, mit der wir auch unsere neue Kollegin Dr. Diana Frenkel aus Niedersachsen begeistern konnten. Liebe Diana – herzlich willkommen bei den DPhV-Frauen. Wir freuen uns, dass du dabei bist!
Im Anschluss führte Dr. Teresa Eichelmann aus Sachsen anhand vielfältiger Praxisbeispiele in das Thema Edu-Escape-Games ein. Dabei wurden Aufbau und Merkmale dieser motivierenden Unterrichtsmethode dargestellt und sowohl haptische als auch digitale Rätsel vorgestellt, die von den Kolleginnen ausprobiert werden konnten. Danach wurden die Vor- und Nachteile der Edu-Escapes sowie deren Einsatz in verschiedenen Lerngruppen diskutiert. Die Verbindung von spielerischem Lernen mit Kommunikations- und Führungskompetenzen schafft einen innovativen Lernraum, in dem theoretisches Wissen unmittelbar praktisch erprobt werden kann. Edu-Escape-Games bieten dabei nicht nur ein Übungsfeld für Teamkommunikation, sondern auch ein Reflexionsinstrument für Führungskräfte, das tiefere Einblicke in Gruppendynamiken und Kommunikationsprozesse ermöglicht.
Am Freitag stand die AG-Arbeit der DPhV-Frauen im Mittelpunkt. Mit dem Ziel, die verschiedenen Persönlichkeiten in der Gruppe zu verstehen und deren Zusammenarbeit sowie Wirksamkeit im Verband zu stärken, wurde von Heiner Mammen, Wirtschaftspsychologe und Experte für Transaktionsanalyse, das AEC-Disc-Modell vorgestellt. Es fokussiert nicht die Persönlichkeit, sondern das Verhalten einer Person und bietet somit eine Orientierungshilfe, um bewusster und klarer zu kommunizieren und das eigene Verhalten zu reflektieren. Es verwendet Farben, um bestimmte Verhaltensweisen darzustellen: Rot für die entschlossene und risikofreudige „Macherin“, Gelb für die kontaktfreudige und optimistische „Menschenfreundin“, Grün für die herzliche und kompromissbereite „Stabilisatorin“ sowie Blau für die präzise und überlegte „Analytikerin“. Jede Landesvertreterin erhielt eine eigene Potenzialanalyse. Diese wurde zur Reflexion genutzt, sodass schließlich das Potenzial der AG Frauen als Team bestimmt und entsprechende Schlussfolgerungen für unsere Kommunikation getroffen werden konnten. Ebenso wurde klar, dass wir im Rahmen der Verbandsarbeit die Handlungsmotive der verschiedenen Farb-/Mitgliedergruppen bedienen müssen, um sowohl aktive als auch passive neue Mitglieder zu gewinnen. Wirksamkeit erfordert die differenzierte Ansprache der Kolleginnen und Kollegen: Diversität statt Gleichklang.
Am Nachmittag erhielten die Frauen außerdem eine Einführung in das Drama-Dreieck, welches zur Beschreibung von Konfliktsituationen drei Rollen – Opfer, Täter, Verfolger – benennt sowie deren charakteristische Haltung beschreibt. Um einen Dissens erfolgreich zu bewältigen, bedarf es des Ausbrechens aus den beschriebenen Rollen hin zum Gestalter, Coach und Klarheitgeber. Diese Aussteigerrollen sowie ihnen zuzuschreibende Äußerungen bzw. Handlungen ermöglichen Selbstverantwortung sowie Wahlfreiheit und fördern Klarheit.
Am Samstag wurden im Rahmen der AG-Arbeit zukünftige Tagungstermine festgelegt, Absprachen getroffen sowie die weitere Arbeit geplant. Überdies wurden in Vorbereitung des dbb bundesfrauenkongresses im März 2026 Anträge formuliert, die unter anderem die Themen Übernahme von Führungspositionen in Teilzeit, Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Erhöhung der Beförderungschancen und Karriereperspektiven für Frauen sowie die Entlastung von unterrichtsfernen Tätigkeiten betrafen.
Nach einer intensiven Frühjahrstagung der AG Frauen mit umfassendem Austausch verabschiedeten sich die Frauenvertreterinnen voneinander – hoffentlich zu einem baldigen Wiedersehen, vielleicht in vielen individuellen Kontakten sogar noch vor der Herbsttagung im November.