bpv-Hauptvorstand: Qualitätssicherung an Schulen auf neue Füße stellen!

    Ordnerweise Unterlagen, stapelweise Berichte und Niederschriften, zusätzliche Sitzungen und Konferenzen… ein Schuljahr mit einer externen Evaluation bedeutet einen deutlichen Mehraufwand für eine Schule. Gerade in Zeiten von Lehrermangel ist daher die geplante grundsätzliche Überarbeitung dieses Instruments der Qualitätssicherung ein absolut notwendiger Schritt.

    Alle vier bis sechs Schuljahre wurde bisher an jeder staatlichen Schule eine externe Evaluation durchgeführt. Dazu mussten im Vorfeld Informationen über vorhandene Strukturen, Konzepte und Abläufe gesammelt und zur Verfügung gestellt werden. Außerdem kamen speziell ausgebildete Lehrkräfte, sogenannte Evaluatoren, für mehrere Tage an die Schulen. Diese führten Gespräche mit verschiedenen Gremien der Schulfamilie und besuchten Unterrichtsstunden. Am Ende stand ein Ergebnis, das der Lehrerkonferenz präsentiert wurde. Dieses Ergebnis beinhaltete auch individuelle Zielvereinbarungen zu für die Schulen passgenauen Bereichen.

    bpv-Vorsitzender Michael Schwäger zur Qualitätssicherung: „Bei den allermeisten Schulen haben diese Zielvereinbarungen zu neuen, zusätzlichen Maßnahmen oder Konzepten geführt. So sinnvoll diese sein mögen — die Zeiten haben sich geändert. Gerade an Gymnasien und FOSBOS laufen wir in einen Lehrermangel, der uns über viele Jahre beschäftigen wird. Daher muss sich bei der Neuauflage der Evaluation die Zielsetzung grundlegend ändern: Der Grundgedanke muss sein, Arbeitsprozesse zu verschlanken.“

    Das Gebot der Stunde heißt speziell bei bürokratischen Tätigkeiten an den Schulen De-Implementierung: Welche Prozesse können schlanker gestaltet werden? Welche können im Sinne der Entbürokratisierung vielleicht ganz entfallen? Mit welchen Werkzeugen lassen sich notwendige Prozesse einfacher und effektiver gestalten? Schwägerl resümiert: „Der Hintergedanke muss sein: Weniger ist mehr! Denn jede Reduktion von Verwaltungsaufwand für die Lehrkräfte kommt unserem Kerngeschäft, dem Unterricht, zugute. Und das bedeutet mehr Zeit für Schülerinnen und Schüler.“

    Am Freitag und Samstag traf sich der Hauptvorstand des bpv zu einer Klausurtagung in Nürnberg. Dort wurden aktuelle bildungs- und berufspolitische Themen diskutiert, darunter auch die im Dezember veröffentlichten Entbürokratisierungsmaßnahmen des Kultusministeriums.

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