Philologenverband S-H: „Ursachenforschung statt Ideologie! – Schulartspezifische Lehramtsausbildung ist nicht diskutabel!“

    „So dramatisch wird der Lehrermangel“ – „Lücken an Gemeinschaftsschulen – Gymnasien teil [sic] deutlich über Bedarf“ (Shz, 11.12.24)

    Es gibt mehrere Gründe, warum Lehrkräfte in Schleswig-Holstein ungern an Gemeinschaftsschulen arbeiten (wollen), die von systemischen Problemen, Herausforderungen der Inklusion, zunehmender Gewalt bis zu unzureichenden Arbeitsbedingungen reichen. Dabei darf nicht vergessen werden, dass schon die Einführung der Gemeinschaftsschulen unter Heide Simonis (SPD) und der Bildungsministerin Erdsiek-Rave (SPD) aufgrund mangelnder Planung (Ideologie statt Pragmatik) und Integration (Auflösung des funktionierenden Förderschulsystems) von Beginn an als problematisch wahrgenommen wurde.

    Die Vorsitzende des Philologenverbands Schleswig-Holstein, Kirsten Schmöckel, macht darauf aufmerksam, dass die Lehrkräftemangel-Situation an Gymnasien ähnlich misslich ist und nicht
    heruntergespielt werden kann, schon gar nicht aus ideologischen Gründen. Sie fordert eine offene und zielführende Diskussion über die Ursachen des Lehrkräftemangels ohne einengende Fokussierung auf Einheitsschulideen, und fordert vielmehr die Betrachtungsweise der Mehrgliedrigkeit des Schulsystems unter dem Motto „Nicht eine Schule für alle (Lehrkräfte
    und Schülerschaft), sondern die richtige Schule für jede/n“, und appelliert an alle Beteiligten, nicht nur Symptome, sondern die Wurzeln des Problems anzugehen. Sie betont die Notwendigkeit umfassender Reformen, um die Attraktivität des Lehrerberufs zu steigern. Hierzu zählen bessere Arbeitsbedingungen, angemessene Entlohnung und mehr Wertschätzung für
    Lehrkräfte.

    Kiel, 11.12.2024

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