„Demokratie- und Wertebildung in der Schule“
Tagung des Deutschen Lehrerverbands und des Deutschen Philologenverbands
in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt
am 14. März 2025
10.00 – 17.00 Uhr
in der Stiftung LEUCOREA
Collegienstr. 62
06886 Lutherstadt Wittenberg
+++ Anmeldung möglich ab dem 02.12.24 +++
(dazu bitte zum Seitenende scrollen)
Schulen können nicht alle gesellschaftlichen Probleme lösen, doch ein großer Teil der Erziehung zu politisch und gesellschaftlich mündigen Bürgerinnen und Bürgern findet in der Schule statt. Gleichzeitig sind Schulen auch ein Spiegelbild der Gesellschaft, gesellschaftliche Konflikte und Diskussionen finden ihren Weg in Schulen und Klassen. Gerade die digitale Medienlandschaft und digitale Netzwerke tragen z.B. zu politischem Extremismus und der Verbreitung von Verschwörungstheorien bei – eine Entwicklung, der sowohl mit inhaltlichen als auch medial-technischen Ansätzen begegnet werden muss.
Demokratie- und Wertebildung findet auf vielfache Weise in der Schule als Querschnittsthema statt – sei es durch die Diskussionen in geschichtlichen, politischen, gesellschaftlichen Fächern, durch Religions- und Ethikunterricht, durch die Interpretation von Texten in sprachlichen Fächern oder von Kunstwerken in Musik und Kunst, durch den Erwerb eines naturwissenschaftlichen Grundverständnisses, durch grundlegende Medienerziehung mit Einschätzung der Glaubwürdigkeit von Quellen in eigentlich allen Fächern und durch demokratische Prozesse innerhalb der Klassen- und Schulgemeinschaft.
Daher richtet sich die Tagung an Lehrkräfte aller Fachrichtungen und Schulformen, um sie in ihrer Aufgabe der Demokratie- und Wertevermittlung im Schulalltag zu stärken. Die Vorträge und Workshops sollen aus unterschiedlichen Perspektiven den Kolleginnen und Kollegen Ansätze, Hintergrundwissen und technisches Knowhow vermitteln, wie sie dieser vielfältigen Aufgabe in den verschiedensten Situationen gerecht werden können.
Programm
09.30 – 10.00 Uhr | Begrüßungskaffee
10.00 – 10.05 Uhr | Eröffnung
(Tagesmoderation: Bastian Wierzioch, mdr)
10.05 – 10.20 Uhr | Grußwort
(Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt)
10.20 – 10.45 Uhr | Begrüßungstalk: Demokratie- und Wertebildung – Politische Bildung und Schule gemeinsam
(Jürgen Böhm, Staatssekretär im Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt und Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes)
10.45 – 11.15 Uhr | Vortrag: Was bedeutet das „Neutralitätsgebot“ für Schulen und wie „neutral“ muss Schule sein?
(Prof. Dr. Andreas Petrik, Didaktik der Sozialkunde/ Politische Bildung am Institut für Politikwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
11.15 – 11.45 Uhr | Vortrag: Wertebildung und Bedeutung der Sprachbildung
(Prof. Dr. Sabine Anselm, Leiterin der Forschungsstelle Werteerziehung und Lehrerbildung, Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität München)
11.45 – 12.30 Uhr | Talkrunde mit anschließender Diskussion: Demokratie- und Wertebildung – Aktuelle Herausforderungen und Umsetzungsmöglichkeiten: Vorurteile und Extremismus überwinden
(Maik Reichel, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt; Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes; Prof. Dr. Andreas Petrik, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; Dirk Heyartz, Vorsitzender des Bundeselternrates)
12.30 – 13.30 Uhr | Mittagspause
13.30 – 14.00 Uhr | Vortrag: Nachrichtennutzung von Jugendlichen – Bildung zur Demokratiefähigkeit
(Meinolf Ellers, Geschäftsführer von #UseTheNews)
14.15 – 15.15 Uhr 6 Workshops (1. Runde)
- Politische Bildung in stürmischen Zeiten – wie umgehen mit Extremismus und Verschwörungstheorien im Klassenzimmer?
- Interkulturelles Lernen als Wertebasis in der diversen Gesellschaft
- Spielend gegen Fake News
- Grundwertebildung an Schulen mit 10drei e.V.
- Musik in den Fächern und ihr Beitrag zur Demokratiebildung – fachübergreifend
- Die rassismuskritische Brille
15.15 – 15.45 Uhr | Kaffeepause
15.45 – 16.45 Uhr 6 Workshops (2. Runde)
identisch mit denen der 1. Runde mit Ausnahme von Workshop 5, stattdessen:
Die Chancen des Philosophie- und Ethikunterrichts als wertereflektierendes Fach im Lichte der Pluralität und gesellschaftlicher Kontroversen
16.50 –17.00Uhr | Schlusswort
Beschreibungen der Workshops:
WS 1: Politische Bildung in „stürmischen“ Zeiten – wie umgehen mit Extremismus und Verschwörungserzählungen im Klassenzimmer?
Oliver Schmiedl, Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA)
Durch vielfache Umbrüche und Krisen der Gegenwart erleben extremistische und durch Verschwörungserzählungen geprägte Bewegungen einen massiven Zulauf, der auch im Kontext Schule sichtbar wird. Oftmals münden diese Entwicklungen in Ohnmacht und Ratlosigkeit – wie umgehen mit betreffenden Schülerinnen und Schülern? Ziel des Workshops wird es sein, ausgehend von Fallbeispielen Handlungsoptionen für den Fachunterricht, aber auch für das Gesamtwirkungsfeld Schule zu diskutieren.
WS 2: Interkulturelles Lernen als Wertebasis in der diversen Gesellschaft
Mamad Mohamad, Geschäftsführer Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt e.V. (LAMSA)
Das Ziel des Workshops ist es, interkulturelles Lernen als Basis für ein respektvolles Miteinander in der zunehmend diversen Gesellschaft Sachsen-Anhalts zu fördern. Im Workshop legen wir besonderen Fokus auf folgende Punkte: Mehr Verständnis und gegenseitiger Respekt in einer vielfältigen Gesellschaft, direkte Begegnungen zur Reduktion von Stereotypen und Brückenbildung sowie die Förderung von Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl durch interkulturelle Bildung und Zusammenarbeit. Praxisbeispiele werden vorgestellt, und es wird Raum für Austausch und Vernetzung geboten.
WS 3: Spielend gegen Fake-News
Aline Mörrath, spreuXweizen
In diesem Workshop wollen wir uns ganz praktisch der Frage widmen, wie man Jugendliche mit interaktiven und digitalen Methoden für die Themen Meinungsbildung und Desinformation sensibilisieren kann. Dafür spielen wir das app-basierte Lernspiel „True Fake“ und diskutieren anschließend die Einsatzmöglichkeiten und Chancen von Serious Games in der Bildungsarbeit. Die Teilnehmenden des Workshops können sich das Spiel vorab auf ihrem Tablet oder Smartphone herunterladen (https://spreu-weizen.de/the-game/).
WS 4: Grundwertebildung an Schulen mit 10drei e.V.
Josephine Kramer-Schulze, 10drei e.V.
Im Workshop bekommen Lehrkräfte alles Wissen und alle Materialien an die Hand, um den 90-minütigen Demokratie-Workshop „GrundgeSÄTZE“ kostenfrei und zeitlich flexibel mit ihren Klassen abhalten zu können. In „GrundgeSÄTZE“ setzen sich Schülerinnen und Schüler interaktiv und kreativ mit den Grundrechten auseinander. Sie finden individuelle Alltagsbeispiele zu ausgewählten Artikeln des Grundgesetzes und machen diese so für sich und ihre Lebenswelt greifbar.
WS 5 (1): Musik in den Fächern und ihr Beitrag zur Demokratiebildung – fachübergreifend
Prof. Dr. Jürgen Oberschmidt, Präsident des Bundesverbandes Musikunterricht
Entgegen der Vorstellung, dass Musik eine autonome Welt für sich sei, die alle gesellschaftlichen Normen außer Kraft setzt, soll im Rahmen dieses Workshops gezeigt werden, dass Musik immer eine politische Haltung in sich trägt. Soll eine fächerübergreifende Querschnittsaufgabe der Musik und des Musikunterrichts zur Stärkung der Demokratiebildung wahrgenommen werden, so bedarf es mehr als nur eines Austauschs mit anderen Fachkulturen. Hier soll an ausgewählten Beispielen gezeigt werden, wie in der Auseinandersetzung mit Musik auch ohne dezidierte Vorkenntnisse bei Lehrenden und Lernenden vielstimmig-ganzheitliche Erfahrungen ermöglicht werden, um heranwachsende Generationen unter Berücksichtigung ihrer eigenen Lebenspraxen in ihrer freiheitlich-demokratischen Haltung zu bestärken.
WS 5 (2): Die Chancen des Philosophie- und Ethikunterrichts als wertereflektierendes Fach im Lichte der Pluralität und gesellschaftlicher Kontroversen
Marco Schepers, Bundesvorsitzender des Fachverbandes Philosophie
Der Workshop bietet eine praxisorientierte Auseinandersetzung mit der bildungspolitischen Bedeutung dieses Faches in Deutschland. Gemeinsam werden anhand konkreter Unterrichtsbeispiele Möglichkeiten erarbeitet, wie Lernende im Ethik- und Philosophieunterricht zur kritischen Reflexion ethischer und philosophischer Fragestellungen in einer pluralistischen Gesellschaft angeregt werden können. Der Workshop schließt mit einer Diskussion über die Zukunft des Faches und die Umsetzung dieser Ansätze in der Praxis.
WS 6: Die rassismuskritische VR-Brille
Jan-Philipp Moritz, Geschäftsführer Virtuelles interaktives Lernen (VIL)
Die Teilnehmenden erleben mittels Virtual Reality (VR) Situationen des Alltagsrassismus aus der Perspektive marginalisierter Gruppen. Durch den Perspektivwechsel sollen sie eigene Vorurteile reflektieren, Empathie entwickeln und ein rassismuskritisches Bewusstsein fördern. Der Workshop wird durch Dialoge und Reflexionen vor- und nachbereitet, um das Erlebte zu vertiefen und zu diskutieren.
Die Tagung wird organisiert vom Deutschen Lehrerverband und vom Deutschen Philologenverband in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt.
Die Teilnahmegebühr beträgt 10,00€. Mit der Anmeldebestätigung werden die Zahlungsmodalitäten mitgeteilt.
Die Akkreditierung der Veranstaltung als anerkannte Lehrkräftefortbildung wird in den einzelnen Ländern, soweit erforderlich, beantragt.
Es wird um Anmeldung bis spätestens 1. März 2025 gebeten unter nachfolgender Seite:
Stand: 20.11.2024
Anmeldung über diesen ➔Link oder den nachfolgenden eveeno-Button:
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