Der Philologenverband Sachsen (PVS) fordert eine faire Regelung der bundesweiten Sommerferientermine. „Hinter uns liegt ein extrem kurzes Schuljahr“, erklärte der PVS-Vorsitzende Thomas Langer. „Die sächsischen Lehrkräfte hatten viel weniger Zeit als sonst, um Lerninhalte zu vermitteln, Leistungen zu ermitteln, individuell auf Schülerinnen und Schüler einzugehen und nicht zuletzt die Prüfungen der Abschlussklassen durchzuführen. Außerdem war der Zeitraum zur Korrektur der schriftlichen Abiturprüfungen in diesem Jahr wirklich kurz. Das haben vor allem die Kolleginnen und Kollegen gespürt, die Deutsch-Klausuren korrigiert haben. Viele von ihnen haben an den Pfingstfeiertagen durchgearbeitet. Dass das Abitur auch dieses Jahr wieder erfolgreich und geräuschlos verlief, ist unseren Lehrerinnen und Lehrern zu verdanken. Auf sie ist Verlass.“
Und dennoch habe dieses kurze Schuljahr Spuren hinterlassen. „Unsere Lehrkräfte sowie die Schülerinnen und Schüler sind wirklich ferienreif“, konstatierte PVS-Chef Langer. In diesem Zusammenhang sei es unverständlich, dass die Länder Bayern und Baden-Württemberg noch immer feste Sommerferientermine im August und September haben, während die anderen Länder mit ihren Ferienzeiten hin und her pendeln. Dabei ginge es gar nicht darum, für alle Bundesländer gemeinsame Ferienzeiten festzulegen. Das wäre katastrophal für die Tourismusindustrie. Aber zumindest sollten die Termine so gesetzt werden, dass alle Schulhalbjahre die gleiche Länge haben.
Eine solche Regelung trägt zum Erhalt der hohen Qualität sächsischer Schulabschlüsse bei, besonders zum Vertrauen in das Abitur. Um den hohen Leistungsanspruch zu sichern, bedarf es aber auch verbesserter Rahmenbedingungen für sächsische Lehrkräfte, z.B. der vermehrten Ausbringung von Beförderungsstellen. „Denn nur so spielen wir in Zukunft nicht nur aufgrund der Qualität unseres Abiturs, sondern auch der Wertschätzung unserer Lehrkräfte in der gleichen Liga wie Bayern“, so Langer.