„Die Chancengerechtigkeit in der Bildung allein an den Übertrittszahlen zum Gymnasium festzumachen, ist nicht seriös.“ so Heike Schimke, Vorsitzende des Thüringer Philologenverbandes. „Man sollte hier schon eine Betrachtung bis zum Ende führen, welcher Abschluss erreicht werden kann und wird. Wenn man die Chancengerechtigkeit am erfolgreichen Ablegen des Abiturs festmachen will, dann muss man auch alle anderen Wege zum Abitur außer dem Gymnasium einbeziehen. Alles andere ist unseriös.“ so Heike Schimke weiter.
Zudem zeugt es nach Ansicht des Thüringer Philologenverbandes von einem falschen Zeitgeist, das Abitur als einzigen Maßstab für erfolgreiche Bildung und gute Bildungschancen zu nehmen.
Es ist wohl unbestritten, dass Kinder aus Familien mit sozial herausforderndem Hintergrund es schwerer haben, schulisch erfolgreich zu sein, als Kinder mit sehr bildungsaffinen Eltern.
Daraus jedoch zu folgern, dass ein längeres gemeinsames Lernen der einzige Weg zur Verbesserung der Situation sei, ist angesichts der Ergebnisse der letzten IQB-Studien widerlegt.
Den Empfehlungen, Eltern und Schulen in herausfordernden Lagen gezielt zu unterstützen, vorschulisch gezielter tätig zu werden und gezielt individuelle schulische Förderung für benachteiligte Schülerinnen und Schüler zu betreiben, kann der Thüringer Philologenverband dagegen nur zustimmen.