Herbsttagung 2023 der AG Frauen im Deutschen Philologenverband: New Work und Engagement zum Vorlesetag

    Von Dr. Theresa Eichelmann 

    Unter der Leitung von Gabriela Kasigkeit tagte die Arbeitsgemeinschaft der Frauen im Deutschen Philologenverband (DPhV) vom 17. bis 18.11.23 in Fulda. 

    Die Vorsitzende der AG Frauen Gabriela Kasigkeit beim Vorlesetag in der Buchhandlung Paul und Paulinchen.

    Zeitgleich zur Herbsttagung fand in diesem Jahr der Bundesweite Vorlesetag statt, eine Initiative von Die Zeit, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung. Im Wissen um die Bedeutung einer sehr guten Lesefähigkeit als Voraussetzung für schulischen Erfolg engagierten sich die Frauenvertreterinnen beim Vorlesen an verschiedenen Orten in Fulda. In der nahegelegenen Buchhandlung Paul & Paulinchen hörten die Kindergarten- und Grundschulkinder gespannt den Abenteuern von Mika und Kuh Lieselotte zu, in der Kita Maria Ward begeisterten die spannenden Geschichten von Karlchen und Luzie Raptor die kleinen Zuhörer. Um auch über den Vorlesenachmittag hinaus zum gemeinsamen Lesen und Vorlesen zu ermutigen, konnten die Kolleginnen alle kleinen Lesefreunde mit einem eigenen Buch beschenken und der Kita-Leiterin Frau Mut ein umfangreiches Bücherpaket überreichen, welches hoffentlich große Freude bereiten wird. 

    Im weiteren Austausch über die Erfahrungen beim Vorlesen berichteten die Teilnehmerinnen auch von in den Bundesländern bestehenden Konzepten zur Leseförderung. In Bayern bietet das Portal #lesen.bayern nicht nur umfangreiche Informationen, sondern auch praxisorientierte Materialien zur Förderung der Lesekompetenz. In Berlin macht sich ein Gymnasium gemäß dem Motto „Psssst – Wir lesen“ auf den Weg, eine feste Lesezeit in den Schulalltag zu integrieren.  

    New Work im Kontext Schule? 

    Ein weiterer Tagesordnungspunkt der Herbsttagung fokussierte die Auseinandersetzung mit “New Work” am Gymnasium. In ihrem Impulsvortrag und Workshop definierte Gabriela Kasigkeit zunächst verschiedene Arbeitswelten: eine blaue, durch planbare Arbeit nach Anleitung bzw. Standardabläufen gekennzeichnete und eine rote, durch unvorhersehbare Anforderungen, fluide Zuständigkeiten sowie Lösungs- und projektbasiertes Arbeiten charakterisierte Arbeitswelt. Mit Hilfe einer Gegenüberstellung der Merkmale beider Welten gelang es zu eruieren, dass der Schulkontext in vielerlei Hinsicht eher einer blauen Arbeitswelt entspricht. Um wertvolle Aspekte der sogenannten New Work, also roten Arbeitswelt, für die Schule auswählen zu können, wurde danach überlegt, ob und welchen Mehrwert diese am Gymnasium bringen können. Die Entwicklung vielfältiger Ideen wurde durch Mehrwert- und Neudenk-Karten, Tools aus dem Design Thinking, stimuliert, die als Impulse dienen und Assoziationen ermöglichen sollten. Im Anschluss diskutierten die Frauen Trends im Bereich New Work sowie deren mögliche Anwendbarkeit im Kontext Schule und zeigten dabei bereits vorhandene Ansätze und Entwicklungsmöglichkeiten auf. Abschließend wurden die Auswirkungen der old und new work u.a. im Hinblick auf die Gesundheit, Zufriedenheit und Kreativität der Lehrkräfte verglichen. 

    Information, Austausch und Vorbereitungsarbeit für den DPhV-Kongress im März 2024 – die Mitglieder der AG Frauen im DPhV.

    Länderberichte 

    Die Vertreterinnen der Landesverbände tauschten sich auch über aktuelle berufspolitische Themen aus. Dabei wurde immer wieder die Möglichkeit der Teilzeitbeschäftigung in den Blick genommen, die aufgrund der bundesweit prekären Personalsituation in den Lehrerzimmern zunehmend eingeschränkt wird. So skizzierte die Frauenvertreterin aus Baden-Württemberg, dass dort eine Reduktion des Beschäftigungsumfangs nur noch um maximal 25% möglich ist, in Sachsen hingegen werden Teilzeitanträge ohne gültigen Rechtsanspruch gänzlich abgelehnt. Erfreulicherweise werden z.B. in Mecklenburg-Vorpommern Teilzeitanträge weiterhin genehmigt. Das Land Thüringen erwägt die Einführung von Arbeitszeitkonten. Ebenso wird dort vorgesehen, Altersermäßigungen erst ab dem 61. Lebensjahr zu gewähren. 

    Fit und Innovativ in der Schule – Kongress der DPhV-Frauen 

    Darüber hinaus wurde der Kongress Fit und Innovativ in der Schule. Gesund am Gymnasium. am 08.03.2024 besprochen. Für die Veranstaltung an der Humboldt-Universität in Berlin konnten die DPhV-Frauen hochkarätige Referenten gewinnen, so zum Beispiel Frau Prof. Dr. Uta Klusmann und Herrn Prof. Dr. Marcus Eckert, die in den Impulsvorträgen am Vormittag zu den Themen „Auf gesunde Lehrkräfte kommt es an“ und „Resilienz im Schulalltag“ sprechen werden. Der Nachmittag bietet vielfältige, praxisorientierte Workshops wie “Lehrkräfte in Bewegung”, “Classroom Management”, “Gesunde Ernährung”, wie auch die Auseinandersetzung mit “Agilem Unterricht”, “KI – KO oder OK?” und “Fit for Voice”, aus denen alle Teilnehmenden zwei Angebote wählen können. Die Anmeldung zur Veranstaltung ist möglich auf der Webseite des DPhV unter www.dphv.de unter “Veranstaltungen” bzw. über den nebenstehenden QR-Code.   (hier bitte den QR-Code einbauen) 

    Liebe Kolleginnen und Kollegen – Sie sind herzlich eingeladen!  

    Die DPhV-Frauen freuen sich auf Ihr Kommen!

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