Ergebnisse der Telekom-Studie offenbaren massive Überbelastung von Lehrkräften – Philologenverband Rheinland-Pfalz fordert: Wir müssen uns an sonst üblichen Jahresarbeitszeiten orientieren!

    Der Philologenverband Rheinland-Pfalz begrüßt die nun aufkommende Diskussion um Arbeitszeit und Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte im Allgemeinen wie auch für Gymnasiallehrkräfte im Besonderen. Nicht zuletzt die vergangene Woche publizierte Telekom-Studie zur Lehrkräftearbeitszeit, die unter der Leitung des ehemaligen Berliner Bildungsstaatssekretärs Mark Rackles durchgeführt wurde, hat dazu beigetragen.

    „Eine solche Diskussion ist längst überfällig“, so die Landesvorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, Cornelia Schwartz in Bezug auf die Telekom-Studie. „Wenn es in den nächsten Jahren bei dem sich in fast allen Fächern abzeichnenden Lehrermangel überhaupt noch eine Chance geben soll, qualifizierte Gymnasiallehrkräfte einzustellen, kann sich das Bildungsministerium nicht einfach schulterzuckend abwenden. Der Lehrerberuf muss attraktiver werden.“

    Im Interview mit der Wochenzeitung DIE ZEIT Ende April konstatiert der ehemalige Bildungsstaatssekretär Rackles, dass Lehrkräfte über alle Schularten hinweg drei Stunden mehr arbeiteten als andere Arbeitnehmer; die Mußmann-Studie von 2016 hatte dies nach Schularten aufgeschlüsselt und Gymnasiallehrkräften die weitaus höchste Arbeitszeit bescheinigt. „Wichtig ist in unseren Augen die Klarstellung, dass dabei schon die Ferien berücksichtigt sind, dass also die Schulwochen für alle, insbesondere für die gymnasialen Lehrkräfte so gefüllt sind, dass die Ferien die ‚Überstunden‘ nicht aufwiegen. Hinzu kommt, dass wir auch während der Ferien mit Vor- und Nachbereitungen (Unterrichtsplanung, Konzeption und Korrektur von Arbeiten etc.) beschäftigt sind. Unter diesen Voraussetzungen und bei dem oft überzogenen Anspruchsdenken gegenüber Lehrkräften ist es aus unserer Sicht kein Wunder, dass viele junge Menschen diesen an sich schönen und erfüllenden Beruf nicht mehr ausüben wollen“, fasst Schwartz die Stimmung in der Gymnasiallehrerschaft zusammen. „Die Arbeitsbedingungen müssen sich ändern: Wir müssen uns an sonst üblichen Jahresarbeitszeiten orientieren – sonst bleibt der Nachwuchs aus.“

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