„Wir Lehrkräfte tun, was wir können, um die Schulen am Laufen zu halten. Nun, am Ende des Schuljahres, können wir Lehrkräfte einfach nicht mehr!“ so Heike Schimke, Vorsitzende des Thüringer Philologenverbandes: „Das kann so nicht weitergehen. Wir brauchen für das nächste Schuljahr dringend Hilfe!“
Die Belastung war und ist in diesem Schuljahr für Lehrkräfte besonders hoch. Zunächst mussten die Schülerinnen und Schüler wieder in den normalen Unterrichtsbetrieb geführt werden. Viele Schülerinnen und Schüler sind jedoch bis heute nicht wieder richtig in Tritt gekommen. Nicht wenige haben psychische und soziale Problemlagen entwickelt, viele weisen eine mangelhafte Lerneinstellung mit geringer Motivation auf.
Der Bedarf an Gesprächen und Beratungen bei Eltern und Schülern ist auf einen Höchststand gestiegen. Für echte Beratung und intensive Gespräche fehlt Lehrkräften wegen zahlreicher anderer Aufgaben jedoch oft die Zeit.
Vor allen die durch die Pandemie gestiegenen Defizite im sozialen Miteinander sowie psychische Probleme der Schüler machen Lehrkräften immer mehr zu schaffen, da diese zunehmend zu Unterrichtsstörungen, Schulabsenz und Klassenkonflikten führen. Viele Schülerinnen und Schüler benötigen aus Sicht der Lehrkräfte temporär oder längerfristig psychologische Hilfe oder intensiveres soziales Training.
„Die Bewältigung dieser Probleme an den Schulen schaffen wir nicht allein“, so Heike Schimke abschließend. „Wir brauchen als ersten Schritt dringend an allen Schulen feste Schulsozialarbeiter in ausreichender Zahl und fest zugeordnete Schulpsychologen für die Beratung und Betreuung der Eltern und Schüler und auch für uns selbst.“