„Was Lehrkräfte Tag für Tag an unseren Schulen tun, entscheidet über die Zukunft von Millionen junger Menschen”

    Dr. Stefanie Hubig (SPD) ist seit 2016 Bildungsministerin in Rheinland-Pfalz. Zuvor war die Juristin Staatssekretärin im Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz in Berlin, Credit: Peter Baier/Bildungsministerium Rheinland-Pfalz

    Von Karolina Pajdak 

    Mainz – Die Schulen in ihrem Bundesland kämpfen nicht „nur” mit der Corona-Pandemie und zu integrierenden Schülerinnen und Schülern aus der Ukraine, sondern auch immer noch mit den Folgen der Flutkatastrophe. Im Interview mit PROFIL erklärt die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig (SPD), wie sie Lehrkräfte entlasten, geflüchtete Kinder und Jugendliche integrieren und Bildungszukunft gestalten möchte. 

    PROFIL: Ministerin Hubig, was macht für Sie eine gute Lehrkraft aus? 

    Dr. Stefanie Hubig: Natürlich der fachliche Anspruch, Begeisterungsfähigkeit und Haltung, aber auch die Fähigkeit, die Schülerinnen und Schüler ernst zu nehmen, an sie zu glauben, für ihre Fragen, Sorgen und Nöte Ansprechpartnerin oder -partner zu sein – diese Aspekte finde ich ganz bedeutsam, auch, weil ich weiß, dass sie für Schülerinnen und Schüler eine ganz große Rolle spielen. Für Kinder und Jugendliche bemisst sich die Qualität einer Lehrkraft an solchen Faktoren – mehr noch oder mindestens genauso wie an einer gerechten und fairen Notengebung. Wenn ich zum Beispiel höre, dass Schülerinnen und Schüler über einen Lehrer oder eine Lehrerin Sätze sagen wie „Sie schafft es, alle mitzureißen und zu begeistern“ oder „Er weitete meinen Horizont…“ oder „Ohne sie wäre ich nicht dort, wo ich jetzt bin“, dann finde ich das immer wieder berührend und beeindruckend. Schönere Komplimente kann man als Lehrkraft eigentlich nicht bekommen – und besser kann man eine gute Lehrkraft nicht beschreiben. 

    PROFIL: Wie können wir jungen Menschen Lust auf den Beruf der Lehrerin oder des Lehrers machen? 

    Hubig: Junge Menschen sollen wissen, dass kein Beruf so viele Möglichkeiten bietet, die Zukunft zu gestalten, wie jener der Lehrerin oder des Lehrers. Das, was Lehrkräfte Tag für Tag an unseren Schulen tun, entscheidet über die Zukunft von Millionen junger Menschen und damit über das Miteinander in unserer Gesellschaft, über unsere Wirtschaft und Forschung, die kluge, fähige, junge Köpfe brauchen, und, nicht zuletzt auch über die Zukunft unserer Demokratie. Auf all das hat kaum eine Institution mehr Einfluss als die Schule mit den Menschen, die dort lehren. Unsere Kinder und Jugendlichen erfahren maßgebliche Prägung in der Schule. Lehrerin oder Lehrer ist genau deshalb ein so schöner und erfüllender Beruf und eine Berufung. Das sagen mir auch viele Lehrkräfte und das war ja auch ein Ergebnis der Studie „Lehrerarbeit im Wandel“. Lehrkraft zu sein, ist ein absolut einzigartiger und einzigartig schöner Beruf und eine Berufung – und das müssen wir noch viel deutlicher machen. Mit Wertschätzung, aber natürlich auch mit einer angemessenen und auskömmlichen Bezahlung. 

    PROFIL: Lehrerinnen und Lehrer bieten weit mehr als nur Lernbegleitung”. Der Philologenverband ist der Auffassung, dass sie eine Mitverantwortung für den Lernerfolg ihrer Schülerinnen und Schüler tragen. Wie stehen Sie dazu? 

    Hubig: Aus meiner Vorstellung von einer idealen Lehrkraft, wie ich sie beschrieben habe, ergibt sich naturgemäß ein hohes Maß an Mitverantwortung. Der Bildungsforscher John Hattie ist, wie Sie wissen, schon vor wenigen Jahren in einer groß angelegten Studie zu dem Schluss gekommen, dass es auf die Lehrkraft, die Lehrerin, den Lehrer ankommt. „Teachers make the difference“ – dieser Satz gilt nach wie vor und hat auch durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Schulen nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Selbst in den langen Phasen, in denen Schülerinnen und Schüler zwangsläufig eigenständiger lernen mussten, insbesondere im Fernunterricht, hat sich gezeigt, wie wichtig eine fachkundige, motivierte und motivierende Lehrkraft ist. Das war immer so und das wird auch in der Schule der Zukunft so bleiben. 

    PROFIL: An den Philologenverband treten immer mehr Lehrkräfte heran, die eine Reduzierung ihres Stundenumfangs als einzigen Ausweg aus den deutlich erhöhten Arbeitszeiten sehen – trotz der damit verbundenen Einbußen beim Gehalt und späteren Bezügen im Ruhestand. Welche konkreten Ideen haben Sie, um die Arbeitsbelastung der Gymnasiallehrkräfte zu senken? 

    Hubig: Selbstverständlich verschließen wir nicht die Augen vor der Tatsache, dass die Arbeitsbelastung der Gymnasiallehrkräfte durch die Krisen der vergangenen Jahre noch einmal wesentlich gestiegen ist. Das gilt übrigens auch für die Lehrkräfte an anderen Schularten sowie für sehr viele Menschen in anderen Berufen. Deshalb prüfen wir im rheinland-pfälzischen Ministerium für Bildung derzeit eine Reihe von Vorschlägen, wie wir die Gymnasiallehrkräfte entlasten können. Unser Leitgedanke ist dabei einerseits, wie wir Aufgaben bündeln und verschlanken können, andererseits die Frage, ob und wie wir Lehrkräfte von Verwaltungsaufgaben befreien können. Uns ist wichtig, dass dabei am Ende ein von allen Seiten akzeptiertes weil gerechtes und stimmiges Gesamtpaket steht. Zugleich möchte ich daran erinnern, dass wir in Rheinland-Pfalz auch schon eine Menge getan haben. Wir haben zum Beispiel die Gehälter der Lehrkräfte in Anerkennung der besonderen Belastungen in den beiden vergangenen Jahren jeweils um zusätzlich zwei Prozent erhöht und die Unterrichtsversorgung stetig verbessert. Schulleitungen konnten und können in Zeiten besonderer Belastungen über das „Projekt erweiterte Selbstständigkeit“ (PES) in Eigenregie Verträge abschließen und zusätzliches Personal in die Häuser holen. Zudem haben wir die Schulsozialarbeit für unsere Schulen ausgebaut und die Zahl der Schulpsychologinnen und Schulpsychologen kontinuierlich erhöht. Diese beiden Maßnahmen kommen naturgemäß auch den Gymnasien zu Gute. 

    PROFIL: Im Gymnasialreferendariat bereitet der eigenverantwortliche Unterricht nach wie vor erhebliche Probleme. Wir brauchen deshalb eine Verlängerung des Referendariats. Warum steuern Sie hier nicht um? 

    Hubig: Der Vorbereitungsdienst in Rheinland-Pfalz wurde zwischen 2017 und 2020 von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz unabhängig evaluiert. Die Ergebnisse waren insgesamt sehr positiv, und zwar über alle Lehrämter hinweg, so dass es, auch mit Blick auf andere Bundesländer, momentan keinen Anlass gibt, die Dauer des Vorbereitungsdienstes in Rheinland-Pfalz zu verändern. 

    PROFIL: Der DPhV spricht sich dafür aus, dass in allen Bundesländern möglichst viele Oberstufenkurse in die Abiturwertung eingebracht werden. Wie viele Kurse müssen in Rheinland-Pfalz zurzeit eingebracht werden? Wofür setzen Sie sich bei der KMK ein? 

    Hubig: In Rheinland-Pfalz müssen an den allgemeinbildenden Gymnasien 35 und an den beruflichen Gymnasien und den Kollegs 36 von insgesamt 40 belegten Kursen eingebracht werden. Zu beachten ist dabei, dass im Fach Sport maximal drei der vier Kurse eingebracht werden dürfen. Wir sehen in dieser Regelung einen vernünftigen Kompromiss. Dieser bildet im Übrigen auch die aktuelle Mehrheitsposition der Bundesländer ab. 

    PROFIL: Der Philologenverband fordert die Rückkehr für die G9-Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen zu einem unverkürzten 13. Schuljahr. Sowohl für Schüler- als auch Lehrerschaft wäre damit deutlich weniger Stress verbunden, nicht zuletzt auch dadurch, dass die sogenannten “Vorhaltestunden” obsolet würden. Wie stehen Sie dazu? 

    Hubig: Das rheinland-pfälzische Modell mit G9- und G8-Gymnasien hat sich in mehr als zehn Jahren gut bewährt. Die Rückmeldungen, die wir dazu bekommen, sind überwiegend positiv. Entscheidend ist dabei die Wahlfreiheit für die Schülerinnen und Schüler. Im Ergebnis stellen wir fest, dass beide Modelle, G8 wie G9, ihre Berechtigung haben und beide von den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften geschätzt werden. Außer Frage steht indes auch, dass die Arbeitsbelastung für die Lehrkräfte im Abiturprüfungshalbjahr in jedem Fall besonders groß ist, ganz unabhängig von G9- oder G8-Ganztagsschule. Das G9-Modell mit vorgezogenem Abitur setzt an dieser Problematik den Hebel an: Die Unterrichtszeit an G9-Schulen verkürzt sich in Rheinland-Pfalz durch das vorgezogene Abitur bis zum 31. März effektiv um nicht einmal drei Monate. Aber die Schülerinnen und Schüler gewinnen gleichzeitig ein halbes Jahr. Dieses können sie nutzen für Praktika oder um erste Erfahrungen im Berufsleben zu sammeln, sie beginnen ihr Studium früher oder gehen für eine Zeit ins Ausland. Das Prüfungshalbjahr wird entzerrt, denn die Jahrgangsstufe 13 wird als ein Halbjahr gewertet. Beim G9-Modell mit Abiturprüfungen im Sommer ist das Halbjahr 13/2 deutlich kürzer, es zählt zur Gesamtqualifikation und beinhaltet die Abschlussprüfungen. Das ist unterm Strich nicht nur sehr stressig für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für die Lehrkräfte. Und zum Thema „Vorhaltestunden“ möchte ich betonen, dass diese nicht die Arbeitszeit insgesamt erhöhen. Sie führen nur zu einer anderen Verteilung. Dennoch überlegen wir weiterhin, ob und wie wir die Lehrkräfte in Zeiten besonderer Arbeitsverdichtung entlasten können. 

    PROFIL: Da sich viele Schulträger dazu entschieden haben, die Kreidetafeln abzuschaffen, sind jederzeit einsatzfähige digitale Tafeln nun für den Unterricht essentiell. Mit welchem Turnus beim notwendigen Austausch der digitalen Tafeln und Endgeräte rechnen Sie? Inwiefern sehen Sie hier Zielkonflikte im Hinblick auf den Gedanken der Nachhaltigkeit und wie gehen Sie damit um? 

    Hubig: Die Schulträger konnten in den vergangenen Jahren durch den DigitalPakt Schule und seine Zusatzvereinbarungen sowie die Mittel aus dem Nachtragshaushalt des Landes Rheinland-Pfalz von Fördermitteln in erheblicher Höhe profitieren, deshalb hat sich bei digitalen Anzeigegeräten und auch mobilen Endgeräten an Schulen viel getan. Natürlich wird es auch bei noch so pfleglichem Umgang irgendwann notwendig sein, diese Geräte auszutauschen, auch wenn das im Sinne der Nachhaltigkeit und der Wirtschaftlichkeit nicht alle paar Monate geschehen sollte. Dafür ist es notwendig, dass der Bund entsprechende Vorkehrungen trifft und Rahmenbedingungen schafft. Wir als Land leisten unseren Beitrag zu dieser gesamtgesellschaftlichen Bildungsaufgabe, indem wir die Schulträger in erheblichem Umfang bei der Administration und Wartung unterstützen, damit die Geräte lange funktionstüchtig bleiben. Und auch die Betriebszeit eines Whiteboards liegt naturgemäß nicht bei 20 oder 30 Jahren wie bei einer Kreidetafel. Deshalb ist es wichtig, dass die Schulträger hier mitdenken und entsprechende Konzepte verfolgen und nutzen – etwa zum Recycling oder zum Refurbishing mit dem Ziel der Wiederverwendung. Es gibt inzwischen einige große Anbieter, die solche Modelle vorhalten, was sehr zu begrüßen ist. Wie die Schulträger uns mitgeteilt haben, liegt die Ausfallquote bei mobilen Schüler- und Lehrergeräten durch Beschädigung oder Diebstahl bisher bei nur ein bis drei Prozent. Das heißt, die Nutzenden gehen sehr pfleglich mit ihren Geräten um – und auch das ist ein Beitrag zur Nachhaltigkeit.  

    Dr. Stefanie Hubig im Gespräch mit geflüchteten Schülerinnen aus der Ukraine, die jetzt an einem Mainzer Gymnasium lernen, Credit: Bildungsministerium Rheinland-Pfalz

    PROFIL: Wie kann eine gute und schnelle Integration ukrainischer Schülerinnen und Schüler in unser Schulsystem gelingen?  

    Hubig: Eine so große Zahl von jungen Menschen zu beschulen bzw. zu betreuen, ist eine große Aufgabe für alle. Sie stellt insbesondere unsere Schulen und Kitas vor enorme pädagogische und organisatorische Herausforderungen. Nachdem in der ersten Phase das Ankommen in der neuen Heimat und die Bewältigung der unmittelbaren Fluchterfahrung im Fokus stand, geht es nun vor allem um den Spracherwerb. Dabei können unsere Schulen auf Erfahrungen zurückgreifen, die sie seit 2015/2016 beim Zuzug der Flüchtlinge u. a. aus Syrien sammeln konnten. Wir haben seit damals in Rheinland-Pfalz ein sehr gutes Sprachförderkonzept aufgebaut, das wir als Bildungsministerium jetzt nach Bedarf erweitern. Dabei werden die Kinder und Jugendlichen in die schon bestehenden Regelklassen aufgenommen und erhalten Deutsch-Intensivkurse mit bis zu 20 Stunden Sprachförderung pro Woche. Gleichzeitig können sie im Klassen- oder Kursverbund beispielsweise am Sport-, Musik- oder Englischunterricht teilnehmen, um ihre deutschen Mitschülerinnen und Mitschüler kennenzulernen und ihnen das „Ankommen“ zu erleichtern. Das bedeutet also, dass die Kinder in den Fächern, in denen sie auch ohne oder mit wenig Deutschkenntnissen folgen können, gemeinsam mit ihren deutschsprachigen Mitschülerinnen und Mitschülern unterrichtet werden. Während die Klasse dann in den anderen Fächern unterrichtet wird, haben die ukrainischen Kinder ihren Sprachunterricht. Je weiter sie sprachlich fortgeschritten sind, desto weniger Stunden Sprachförderung erhalten sie pro Woche und desto mehr nehmen sie am regulären Unterricht teil. Viele ukrainische Schülerinnen und Schüler nehmen parallel auch an den ukrainischen Online-Lernangeboten teil. Dafür bieten wir die nötigen Freiräume und technische Unterstützung, zum Beispiel durch die Ausgabe von Endgeräten. Ungeachtet der Tatsache, dass die Geflüchteten vor allem die deutsche Sprache lernen sollen und auch unbedingt wollen, halten wir diesen Punkt für wichtig und richtig, um den ukrainischen Schülerinnen und Schülern ein Stück soziale Heimat zu bieten und ihre Herkunftsidentität zu respektieren und zu wahren. 

    PROFIL: Wie kann eine Integration ukrainischer Lehrkräfte gelingen? 

    Hubig: Wir haben bereits unmittelbar nach dem Kriegsausbruch im Februar damit begonnen, ukrainische Lehrkräfte sowie zusätzliche Sprachförderlehrkräfte anzuwerben und einzustellen. Wir haben mit Flyern und über soziale Medien geworben. Interessierte Bewerberinnen und Bewerber aus der Ukraine können sich über ein Bewerberportal und über ein Funktionspostfach bei der Schulaufsichtsbehörde melden. Zudem haben wir eine Hotline eingerichtet, an die sich ukrainische Lehrkräfte, Eltern und Schulen wenden können. Diese ist selbstverständlich auch mit Personen besetzt, die ukrainisch sprechen. Die Schulaufsicht unterbereitet – orientiert an der Nachfrage der Schulen – ukrainischen Lehrkräften und pädagogischem Personal sowie Betreuungspersonal ein Beschäftigungsangebot. Darüber hinaus wurden seit Anfang März im Rahmen des Sprachförderkonzepts teilweise bestehende Verträge aufgestockt und teilweise neue Verträge abgeschlossen. Auf diese Weise werden landesweit mehrere hundert Lehrerwochenstunden an zusätzlichem Sprachförderunterricht ermöglicht. Auch gibt es verschiedene Vertragsarten, bei denen Lehrkräfte direkt von den Schulen beauftragt wurden, zum Beispiel im Rahmen von Ehrenamtsverträgen oder im Rahmen des Ganztagsbudgets. Wir hatten bereits Anfang Mai über 70 ukrainische Lehrkräfte unter Vertrag genommen und über 50 zusätzliche Sprachförderlehrkräfte eingestellt. 

    PROFIL: Ministerin Hubig, in wenigen Wochen beginnen auch in Rheinland-Pfalz die Sommerferien. Wie sehen Sie schon jetzt dem neuen Schuljahr entgegen? 

    Hubig: Mir ist bewusst, dass hinter unseren Schulgemeinschaften zwei Jahre voller großer Herausforderungen liegen, die mit dem neuen Schuljahr keineswegs verschwunden sein werden. Die Folgen der Corona-Pandemie werden uns ebenso weiter beschäftigen wie die Auswirkungen des grauenhaften Kriegs in der Ukraine. In Rheinland-Pfalz kommen noch die Folgen der Flutkatastrophe im Ahrtal dazu. Schulleitungen, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Eltern und alle anderen am Bildungswesen Beteiligten haben Herausragendes geleistet, um die Verwerfungen dieser Krisen zu bewältigen oder zumindest abzumildern, dafür gilt ihnen mein großer Dank. Dieser beeindruckende Einsatz ist für die Bildungspolitik und für mich als Ministerin zugleich Verpflichtung, weiter alles daran zu setzen, dass die Schulen die richtigen Rahmenbedingungen vorfinden, um nicht nur diese Krisen zu bewältigen, sondern die Zukunft zu gestalten. Ich habe die Hoffnung, dass sie dafür künftig wieder mehr Freiräume haben werden.  

    PROFIL: Woran denken Sie konkret? 

    Konkret denke ich zum Beispiel an das Projekt „Schule der Zukunft“, das wir in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr mit einem breit angelegten, von unten nach oben wachsenden Beteiligungsprozess gestartet haben. Über 3600 Personen haben bisher daran teilgenommen. Die enorme Resonanz zeigt, wie wichtig dieses Thema ist. Wir werden es mit vielfältigen Ansätzen weiterverfolgen. Denn klar ist: Es gibt nicht die Schule der Zukunft, es gibt viele Möglichkeiten, Schule der Zukunft zu sein. Wir sehen schon jetzt, dass dabei unter anderem Themen wie Nachhaltigkeit, Inklusion, Digitalisierung und Demokratiebildung eine Rolle spielen werden. 

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