Hauptvorstand des bpv: Unterstützung für ukrainische Flüchtlings-kinder jetzt organisieren und weitere Lockerungen der Maskenpflicht an den Schulen auf später verschieben

    Hochaktuelle Themen standen am Wochenende auf der Tagesordnung des Haupt­vorstands des Bayerischen Philologenverbands (bpv), der Lehrkräfte an Gymna­sien und Beruflichen Oberschulen vertritt. Die wichtigsten Themen: Der großen Hilfsbereitschaft gegenüber ukrainischen Flüchtlingskindern muss jetzt die Aus­gestaltung und Organisation konkreter schulischer Angebote folgen. Und: Vor­schnelle Lockerungen bei der schulischen Maskenpflicht dürfen den Präsenz­unterricht nicht gefährden!

    Ukrainische Flüchtlingskinder: Wunsch zu helfen an den Schulen groß, konkrete Organisation der schulischen Angebote noch unklar

    Bisher waren bayerische Schulen indirekt durch die Bereitstellung von Räumlichkeiten wie Turnhallen als vorübergehende Notunterkünfte für ankommende Flüchtlinge von der mas­siven Fluchtbewegung betroffen. Jetzt werden aber auch immer mehr geflohene ukraini­sche Kinder und Jugendliche an die Schulen kommen. Für diesen Fall gilt es Vorkehrun­gen zu treffen. bpv-Vorsitzender Michael Schwägerl fasst die vom Haupt­vorstand erarbeiteten Vorschläge zusammen: „Ein offizielles Portal könnte helfen, ukrainische Lehrkräfte unter den Flüchtlingen lokal ausfindig zu machen und an den Schulen einzubinden. Ebenso soll­ten sich Menschen mit ukrainischen Sprachkenntnissen oder lokale Kultur-Vereine dort melden, die bei der offiziellen Kommunikation mit schulischer Verwaltung und Lehrkräften den Einstieg erleichtern. Bereits während der Flüchtlingskrise ab 2015 wurden im Pilot­projekt InGym an einigen Gymnasien Erfahrungen mit leistungsstarken Schülerinnen und Schülern mit Bedarf an intensiver Sprachförderung gesammelt. Diese gilt es jetzt flächen­deckend nutzbar zu machen. Vor allem aber bedeuten mehr Kinder und Jugendliche auch ein Mehr an Zeit und Personal für die zukünftigen Aufgaben – vorerst für Deutschunterricht und schulpsychologische Betreuung, mittelfristig aber auch für insgesamt steigende Schü­lerzahlen. Alle Beteiligten müssen jetzt zusammenhalten und den ukrainischen Schülerin­nen und Schülern unbürokratisch und ohne Zuständigkeitsgerangel einen angstfreien Raum in den Schulen schaffen. Doch selbst wenn vieles unklar ist, steht für den Haupt­vorstand eines fest: Der Wunsch zu helfen an den Schulen ist groß.”

     

    Maskenpflicht weiterhin effektives Instrument zur Sicherstellung des Präsenz­unterrichts

    Daneben ging es um die Corona-Lage an den Schulen. Hohe krankheitsbedingte Ausfall­zahlen in der Lehrer- und Schülerschaft erschweren den Unterrichtsalltag. Nach wie vor nehmen die Pandemie-Bewältigung und vor allem die dazugehörige Verwaltung viel Zeit und Ressourcen in Anspruch. Der Haupt­vorstand hat sich daher einstimmig dagegen ausgesprochen, die Maskenpflicht an den Schulen zum jetzigen Zeitpunkt außerhalb des Sportunterrichts weiter zu lockern. Dazu meint der bpv-Vorsitzende Michael Schwägerl: „Angesichts steigender Infektionszahlen und einem noch ansteckenderen Subtyp BA.2 ist an einem Ort, an dem täglich so viele Menschen zusammenkommen wie an Schulen, noch nicht der richtige Zeitpunkt für Lockerungen bei der Maskenpflicht. Alle Beteiligten wün­schen sich einen Unterricht ohne Maske, aber für diesen Wunsch darf der eigentliche Unterricht in Präsenz nicht aufs Spiel gesetzt werden. Ohne Mindestabstand im Unterricht und ohne Masken breitet sich das Virus in den Klassenzimmern ungebremst aus. Und Masken sind erwiesenermaßen ein effektives Instrument des Infektionsschutzes. Locke­rungen an den Schulen ja, aber doch bitte zur rechten Zeit!”

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