Zumeldung des PhV BW zur Pressemitteilung des Kultusministeriums „Ferienband 2022 – Förderung über ‚Lernen mit Rückenwind‘ auch in den Ferien möglich“ vom 11.03.2022

    · Aktionismus von Seiten des Kultusministeriums
    · PhV-Vorsitzender Ralf Scholl: „Schüler und Lehrkräfte sind am Limit und benötigen unterrichtsfreie Zeit“
    · „Für ein Schließen der Corona-Lernlücken werden umfassendere Maßnahmen benötigt“

    Der Landesvorsitzende des Philologenverbands Baden-Württemberg, Ralf Scholl, kommentiert die Ankündigung eines „Ferienbands 2022“ zur Aufholung von Corona-Lernlücken wie folgt:

    „Das „Ferienband 2022“ als freiwilliges Angebot klingt gut und positiv. Aber ist es mehr als Aktionismus seitens des Kultusministeriums, um Hoffnungen zu wecken und die Gemüter zu beruhigen? — Ein Aufholen der Corona-Lücken lässt sich mit diesen Angeboten jedenfalls nicht erreichen.
    Die Schüler und Lehrkräfte sind bereits jetzt zu einem großen Teil an ihrer Belastungsgrenze oder darüber hinaus. Sie hoffen auf die nächste unterrichtsfreie Zeit, um wieder Energie tanken zu können.
    Vor diesem Hintergrund droht das „Ferienband“ ein großes Fiasko zu werden, bei dem einem großen organisatorischen Aufwand aufgrund einer sehr geringen Teilnahme nur ein äußerst geringer Ertrag gegenübersteht.
    Für eine wirksame Bewältigung der Corona-Lernzeitverluste sind umfassendere Maßnahmen nötig, wie z.B. die Einstellung zusätzlicher Lehrkräfte, um die Klassengrößen dauerhaft auf maximal 20 Schüler zu verkleinern. An den Gymnasien wäre darüber hinaus die Einführung von G9 ein probates Mittel, um die wöchentliche Unterrichtsbelastung zu senken, dadurch Zeit zum Aufholen zu geben und trotzdem wichtige Aspekte wie die politische und informationstechnische Bildung fachlich stärken zu können.“

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