- Philologenverband begrüßt Beschluss der Kultusministerkonferenz
- Präsenz ja, aber Sicherheit für alle muss an erster Stelle stehen
- Hygienekonzepte müssen konsequent umgesetzt werden
Düsseldorf, 6. Januar 2022. Der nordrhein-westfälische Philologenverband (PhV NRW) begrüßt, dass die Kultusministerkonferenz (KMK) sich in ihrer jüngsten Online-Sondersitzung ausdrücklich zum Schulunterricht in Präsenz bekannt hat. „Solange das Infektionsgeschehen es zulässt und der Präsenzunterricht für alle an Schule Beteiligten sicher und verlässlich gewährleistet werden kann, sollten wir daran festhalten“, sagt Sabine Mistler, die Vorsitzende des PhV NRW. „Wichtig ist, dass die bestehenden Hygienekonzepte zuverlässigen Schutz bieten und konsequent umgesetzt werden.“ Dazu gehörten regelmäßige, am besten tägliche, Testungen, die Maskenpflicht im Unterricht sowie niedrigschwellige Impf- und Boosterangebote für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler“, sagt Sabine Mistler.
Klar ist für den PhV NRW aber auch, dass es keinen Präsenzunterricht um jeden Preis geben darf. „Für uns ist und bleibt Distanzunterricht die Ultima Ratio, wenn sichere Präsenz nicht mehr möglich ist. Wechselmodelle wie im Vorjahr sehen wir aufgrund der hohen Doppelbelastungen für Lehrerinnen und Lehrer kritisch und lehnen sie ab“, erklärt die PhV-Vorsitzende. Im vorigen Jahr mussten Lehrkräfte zum Teil Präsenzunterricht halten und parallel den Distanzunterricht vorbereiten.
Für Unverständnis sorgt beim Philologenverband, dass in NRW immer noch nicht alle Schulen mit Luftfilteranlagen ausgerüstet worden sind. „Sich im Winter nur auf Stoßlüften zu verlassen, ist kaum nachzuvollziehen. Laut Landesregierung stehen 90 Millionen Euro für die Nachrüstung bereit, die Mittel sollten jetzt zügig abgerufen werden“, sagt Sabine Mistler. In Hamburg sind laut Medienberichten beispielsweise bereits 90 Prozent aller Schulen mit Luftfiltern ausgerüstet worden.
Kritisch sieht der PhV NRW die kontrovers diskutierte Verkürzung oder Aufhebung der Quarantäne für bestimmte Berufsgruppen, darunter auch für Lehrkräfte. „Es ist zumindest widersprüchlich, dass ausgerechnet diejenigen, die ohnehin viele Kontakte zu anderen haben, jetzt auch noch einem besonderen Risiko ausgesetzt werden sollen“, sagt Sabine Mistler.