Das sollten Bund und Länder für die Bildung tun!

    Liebe Kollegen, liebe Kolleginnen,

    wir haben gewählt – und die zukünftige Bundesregierung muss nun einen Koalitionsvertrag aushandeln. Wo drückt uns der Schuh?

    Der Deutsche Philologenverband fordert von der zukünftige Bundesregierung und den an den Koalitionsverhandlungen beteiligten Parteien, dass sie Bildung und die dauerhaft bessere Finanzierung von Schulen zu einem Kernanliegen der nächsten Legislatur machen. Schule und insbesondere die Gymnasien müssen zum Vorzeigeraum für innovative Ideen werden! Dafür müssen mehr Bundesmittel zweckgebunden in Länder und Kommunen fließen.

    Neben der besseren digitalen Unterstützung von Unterricht und Schulverwaltung, zu der eine Fortsetzung des Digitalpakts gehört, müssen …

    • … Schulgebäude künftig für einen präventiven Gesundheitsschutz gebaut, erweitert und ausgestattet werden. Dazu gehört auch ein gutes Raumklima durch angemessene Be- und Entlüftungstechnik, damit nicht ausschließlich periodisch gelüftet werden muss.
    • … bessere Rahmenbedingungen für den Arbeitsschutz geschaffen werden. Dazu gehören auch: mehr Lehrerzimmer mit ausreichend Arbeitsplätzen, Maßnahmen zur Geräuschdämmung in den Unterrichtsräumen, die für alle Lerngruppen angemessen groß sein sollen.
    • … unsere besten Schülerinnen und Schüler spitze werden können! Deshalb fordert der DPhV die Einrichtung eines Bundes-Exzellenz-Programms, das den besonders begabten und leistungsbesten Schülerinnen und Schülern kontinuierlich zusätzlich zu ihrem regulären Unterricht begleitende Angebote der Förderung zugänglich macht.

    In der Hand der Kultusminister, die am 7./8. Oktober in Potsdam zusammengekommen sind, liegt die Wahrung der Bedeutsamkeit der Abiturnote für den Hochschulzugang und die Verbesserung der Vergleichbarkeit des Abiturs auf höherem Niveau. Der DPhV erwartet, dass u.a. seine langjährige Forderung nach Erhöhung der Anzahl einzubringender Kurse für eine breite und vertiefte Allgemeinbildung umgesetzt wird. Bei der Steigerung der Abiturbestenquote für den Hochschulzugang Medizin war der DPhV bereits erfolgreich und konnte deren Bedeutsamkeit von 20 auf 30 Prozent steigern. Die Wartezeitquote wurde abgeschafft.

    In der Hand der Länderminister liegt es, endlich eine Beförderungsgerechtigkeit in den Gymnasien zwischen Ost und West – mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung – zu schaffen.

    Lehrkräfte müssen verbeamtet werden – und zwar überall! Wenn das schon nicht geschieht, dann ist es das Mindeste, dass die Schere zwischen den beiden Statusgruppen, den verbeamteten und den angestellten Lehrkräften, besser geschlossen wird. Angestellte Lehrkräfte haben ein Recht auf Zusatzvergütung. Hier hat immerhin Sachsen einen kleinen Schritt erfolgreich umgesetzt. Berlin verbeamtet seit 2004 grundsätzlich keine Lehrkräfte mehr. Sachsen tut es jetzt aber wieder. Dafür war der Einsatz des Philologenverbandes maßgeblich.

    Die Gymnasiallehrkräfte brauchen den Abbau ihrer vielfältigen Belastungen und die Senkung des Unterrichtsdeputats um durchschnittlich zwei Stunden. Dies wird jedoch – aufgrund des selbstverschuldeten Lehrermangels – in den Ländern verweigert. Der Philologenverband Mecklenburg-Vorpommern konnte zusätzlich zu einer Altersermäßigung von einer Stunde ab 57 und einer weiteren ab 60 Jahren, zwei weitere ab einem Alter von 63 Jahren erringen.

    Wir als Verbandsmitglieder brauchen dazu einen langen Atem – und weiterhin Sie, die Lehrkräfte, die sich über ihren Dienst hinaus in unserem Verband für diese Ziele einsetzen. Mein Dank an Sie alle, die Sie das kontinuierlich tun!

    Mit herzlichen Grüßen!

    Ihre SLK

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