TPhV: Neues Schuljahr startet mit Sorgenfalten und vielen Unsicherheiten für die Lehrkräfte

    „Die Lehrkräfte an den Schulen in Thüringen sind bereits jetzt wieder im Akutstress. Das neue Schuljahr startet und Vieles ist unerledigt und ungeklärt!“, so Heike Schimke, Vorsitzende des Thüringer Philologenverbandes:

    Stichwort Digitalisierung: Die meisten Thüringer Schulen sind nun zwar in der Thüringer Schulcloud, aber das Hauptproblem besteht weiter – die technischen Probleme aufgrund des mangelhaft ausgebauten WLAN an Schulen und der schwachen Internetverbindungen, vor allem im ländlichen Raum.

    Stichwort Arbeits- und Gesundheitsschutz: Die wenigsten Schulen verfügen inzwischen über zusätzliche Schutzmaßnahmen wie z.B. Trennwände oder geeignete Lüftungssysteme.

    Stichwort Förderung: Das Ministerium hat Förderungen angekündigt, um Lernrückstände aufzuholen. Es bleiben aber Fragen offen: Wie und in welchem Zeitraum sollen die Lernstandserhebungen mit „ILeA plus“ erfolgen?  Wie sollen dann die Lücken der Schüler im kognitiven Bereich in den einzelnen Fächern geschlossen werden?

    Die individuelle Förderung an der Schule soll ggf. durch Mehrarbeit abgedeckt werden. Die meisten Lehrkräfte aber sind aufgrund der angespannten Personalsituation an vielen Schulen hinsichtlich der Arbeitsbelastung am Limit. Spätestens dann, wenn einzelne Schüler oder ganze Klassen in Quarantäne gehen müssen, wird Förderung durch Mehrarbeit durch Lehrkräfte aufgrund des deutlich erhöhten Aufwandes für den Unterricht nicht mehr leistbar sein. In welchem Umfang stehen dann außerschulische Kooperationspartner zur Verfügung?

    Außerdem decken auch in diesem Schuljahr die Neueinstellungen nicht die Zahl derjenigen, die in den Ruhestand getreten sind. Heike Schimke: „Die Einstellungen, die erfolgt sind, verbessern die Situation vor Ort nicht. So kann auch in diesem Schuljahr vielerorts der Unterricht nur mithilfe von planmäßigen Stundenkürzungen abgesichert werden. An den Regelschulen kann in einigen Fächern trotz Stundenkürzungen und Abordnungen schon lange kein ausreichender Fachunterricht mehr abgesichert werden. Inzwischen werden auch in Größenordnungen Lehrkräfte von den Gymnasien an Regelschulen abgeordnet, um dort wenigstens eine Grundversorgung aufrechtzuerhalten. Damit reißen sie aber andererseits Lücken an den Gymnasien.“

    Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, bleibt unter diesen Umständen nur noch, das Beste aus der Situation zu machen – für Ihre Schüler, für Ihre Schule und für sich selbst. Und vor allem: Bleiben Sie gesund!

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