Was ist Ihr dringendstes bildungspolitisches Anliegen, Armin Laschet?

    Credit: Laurence Chaperon

     

    Berlin – Am 26. September ist es soweit! Dann sind mehr als 60 Millionen Deutsche zur Wahl des 20. Deutschen Bundestages aufgerufen. Drei Parteien haben ihre Kanzlerkandidatin und ihren Kanzlerkandidaten gekürt. PROFIL will wissen, welche Stellung die Bildungspolitik für sie hat, sollten sie nach der Wahl die nächste Kanzlerin oder der nächste Kanzler werden. Drei Fragen an Armin Laschet … 

     

    Armin Laschet (60), CDU-Vorsitzender und Kanzlerkandidat der Union 

    „Wichtig ist mir, dass die Baumaßnahmen jetzt schnell angepackt werden” 

    PROFIL: Herr Laschet, was ist für Sie als Kanzlerkandidat der Union das dringendste bildungspolitische Anliegen nach der Bundestagswahl2021? 

    Armin Laschet: „Viele Kinder und Jugendliche wurden in der Corona-Pandemie in ihrer Entwicklung ausgebremst. Vor allem die Lernschwächeren brauchen unsere besondere Aufmerksamkeit, damit sie Rückstände aufholen und ihre Lernmotivation zurückgewinnen können. Daher sollten die Länder jetzt alles daransetzen, die Lese- und Sprachkompetenz der bildungsbenachteiligten Kinder und Jugendlichen zu stärken. Außerdem wollen wir ihnen dabei helfen, die sozialen und psychischen Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen. Dafür nimmt der Bund für die Jahre 2021 und 2022 zwei Milliarden Euro in die Hand. Viele Länder haben zudem eigene Programme aufgelegt. So hat Nordrhein-Westfalen beispielsweise die „Extra-Zeit zum Lernen” eingeführt. Dafür stellt meine Landesregierung insgesamt 36 Millionen Euro bereit.” 

    PROFIL: Wie würden Sie den Kommunen helfen, damit es in keinem Schulgebäude mehr kaputte Fenster und Toiletten gibt? 

    Laschet: „Der Bund hat über den Kommunalinvestitionsförderungsfonds Finanzhilfen für Investitionen finanzschwacher Kommunen zur Verfügung gestellt. Das Gesamtvolumen des Fonds beläuft sich auf sieben Milliarden Euro. Da es in den kommunalen Bauverwaltungen und vor allem in der Bauwirtschaft seit Längerem zu Kapazitätsengpässen kommt, wurden die Förderzeiträume für die Bundesprogramme im April 2020 jeweils um ein Jahr verlängert. Wichtig ist mir, dass die Baumaßnahmen jetzt schnell angepackt werden, damit die Schülerinnen und Schüler nach den Sommerferien möglichst in renovierte Schulgebäude zurückkehren können.” 

    PROFIL: Treten Sie für den Erhalt und die qualitätvolle Stärkung des Gymnasiums ein? 

    Laschet: „Die CDU hält an unserem qualitativ hochwertigen, differenzierten, leistungsorientierten und stabilen Schulsystem fest. Dazu gehört, dass wir das Gymnasium als attraktive Schulform bewahren wollen. Ansonsten handelt es sich um eine Frage, deren Beantwortung in die alleinige Zuständigkeit der Länder fällt.” 

    Foto: Laurence Chaperon

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